Krypto
Bitcoin-Kursziel 200.000 Dollar?
SEC-Daten zeigen massives Wachstum institutioneller Bitcoin-Investoren – was das für Anleger bedeutet, welche ETFs jetzt gefragt sind und warum Bitcoin von der Tech-Korrelation entkoppelt wird.
SEC-Daten zeigen massives Wachstum institutioneller Bitcoin-Investoren – was das für Anleger bedeutet, welche ETFs jetzt gefragt sind und warum Bitcoin von der Tech-Korrelation entkoppelt wird.
Die jüngste Analyse der US-Börsenaufsicht SEC offenbart eine bemerkenswerte Entwicklung am Kryptomarkt: Immer mehr institutionelle Investoren steigen in Bitcoin ein – über börsengehandelte Bitcoin-ETFs.
Laut Zahlen, die der Kryptoanbieter Bitwise für das Handelsblatt ausgewertet hat, stieg die Zahl der institutionellen Positionen in US-Bitcoin-ETFs im ersten Quartal 2025 um satte 41 Prozent – von 2.518 auf 3.550.
Mittlerweile halten institutionelle Investoren 28 Prozent aller Anteile an Bitcoin-ETFs – zum Jahresbeginn lag der Anteil noch bei 20 Prozent. Dazu zählen nicht nur Hedgefonds, sondern zunehmend auch Pensionsfonds, Staatsfonds und große Vermögensverwalter.
Der Staatsfonds von Abu Dhabi meldete kürzlich eine Position über 409 Millionen Dollar im Blackrock-Bitcoin-ETF. Auch Hightower Advisors stockte seine Bestände in mehreren Bitcoin-Fonds auf – rund 68 Millionen Dollar.
Der Bitcoin-Kurs hat sich in den letzten zwei Jahren fast verdreifacht – von rund 45.000 auf mehr als 105.000 US-Dollar. Maßgeblich daran beteiligt: Die Einführung der Bitcoin-Spot-ETFs in den USA.
Doch nicht nur das. Analysten sehen einen weiteren Grund für den Kursanstieg: Die abnehmende Korrelation zu Technologiewerten.
Während Bitcoin lange Zeit nahezu im Gleichklang mit dem Nasdaq 100 schwankte, ist die Korrelation nun von 0,8 auf 0,6 gefallen. Ein entscheidender Schritt zur Positionierung als eigenständige Anlageklasse.
Die Volatilität – lange Zeit das größte Argument gegen Bitcoin – sinkt spürbar. Während in der Corona-Krise Schwankungen von über 100 Prozent gemessen wurden, liegt der Wert aktuell bei rund 31 Prozent.
Parallel dazu verschiebt sich der Bestand: Immer mehr Coins wandern in sogenannte „Cold Wallets“, also Offline-Geldbörsen. Nach Daten von Glassnode sind bereits 14 Millionen der insgesamt 21 Millionen Coins illiquide – ein Rekord.
Mit dem Einstieg großer US-Banken wie JP Morgan oder Morgan Stanley wird Bitcoin endgültig salonfähig.
Finanzberater dürfen zertifizierte ETFs ihren Kunden anbieten, während Banken die Verwahrung übernehmen – ohne die Kryptowerte bilanziell erfassen zu müssen. Das reduziert regulatorische Hürden und erhöht die Akzeptanz in traditionellen Finanzkreisen.
Trotz allem steht Bitcoin als ETF-Anlage noch am Anfang: Der institutionelle Anteil an Bitcoin-ETFs liegt mit 28 Prozent weit unter dem von Gold-ETFs (43 Prozent) oder S&P 500-ETFs (rund 60 Prozent).
Sollte sich die Quote in Richtung anderer Anlageklassen bewegen, dürfte der Preisdruck weiter steigen – vor allem, da das verfügbare Angebot limitiert ist.
Bitwise-Research-Chef Dragosch erklärt:
„Bitcoin wird zunehmend wie digitales Gold behandelt – als Reserveanlage gegen Inflation, Schuldenkrisen und geopolitische Unsicherheiten.“
Eine Sichtweise, die sich in der Marktperformance widerspiegelt: Während US-Staatsanleihen und der Dollar zuletzt an Wert verloren, legte Bitcoin weiter zu.
Mit einem prognostizierten Kursziel von 200.000 Dollar zum Jahresende ist der Markt optimistisch wie selten.
Die Kombination aus wachsendem institutionellen Interesse, fallender Volatilität, sinkender Tech-Korrelation und regulatorischer Öffnung könnte Bitcoin langfristig als neue Anlageklasse etablieren. Für Anleger mit Risikobewusstsein bleibt die Cyberdevise ein spannender Baustein im Portfolio.
Das könnte Sie auch interessieren: