Im hochspannenden Zivilprozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in New York sind am Donnerstag die Abschlussplädoyers beider Seiten gehalten worden. Während die Anwälte der Staatsanwaltschaft erneut detailliert die Betrugsanschuldigungen gegen Trumps Firmenimperium, die Trump Organization, darlegten, wiesen Trumps Verteidiger erneut jegliches Fehlverhalten ihres Mandanten und seiner Söhne Eric und Donald Jr. zurück. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Strafe von 370 Millionen US-Dollar (etwa 340 Millionen Euro).
Fakt ist, dass sich Donald Trump in dem Gerichtssaal im Süden von Manhattan erneut als 'unschuldigen Mann' bezeichnete. Mit deutlichen Attacken gegen Generalstaatsanwältin Letitia James und Richter Arthur Engoron, die er zuvor bereits mehrfach beleidigt hatte, sorgte Trump für Aufsehen. Richter Engoron forderte daraufhin Trumps Anwälte dazu auf, ihren Mandanten zu zügeln.
Bereits im Vorfeld des Termins hatte Trump angekündigt, sich selbst äußern zu wollen. Allerdings konnte er sich nicht mit Richter Engorons Bedingungen einigen, wie beispielsweise dem Verbot einer Wahlkampfrede im Plädoyer. Dennoch baten Trumps Verteidiger während ihrer Abschlussplädoyers erneut darum, Trump das Wort zu erteilen, und der Richter gewährte ihnen diese Bitte.
Auch die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James war im Gerichtssaal anwesend und äußerte sich zuversichtlich, dass die Fakten und die Rechtsstaatlichkeit auf ihrer Seite seien. Sie zeigte sich stolz auf den vorgebrachten Fall.
Der Zivilprozess hat große Bedeutung für die Zukunft von Trumps Firmenimperium. Die Staatsanwaltschaft wirft Trump, seinen Söhnen und Mitarbeitern vor, den Wert der Trump Organization über Jahre manipuliert zu haben, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu gelangen. Richter Engoron hatte dies bereits vor Prozessbeginn bestätigt. Nach dem Urteil, das bis Ende des Monats erwartet wird, könnten möglicherweise weitere Berufungsverfahren folgen.
Es ist kein Geheimnis, dass der ehemalige Präsident Trump 2024 erneut gewählt werden möchte und als aussichtsreichster Kandidat für die Republikaner gilt. Viele Beobachter sehen den Prozess jedoch als Teil einer politischen Kampagne gegen ihn. Während des Verfahrens wurden sowohl Trump selbst als auch seine Kinder Eric, Donald Jr. und Ivanka befragt.
Kurz vor den Abschlussplädoyers hatte es eine Bombendrohung gegen das Wohnhaus von Richter Engoron außerhalb von New York City gegeben. Laut der zuständigen Polizeibehörde gab es keine Verletzten oder Sachschäden. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt gegeben.