20. Mai, 2024

Politik

Beschuss auf Kerem Schalom: Fragiler Frieden im Nahen Osten erneut gestört

Beschuss auf Kerem Schalom: Fragiler Frieden im Nahen Osten erneut gestört

Eskalation an der israelischen Grenze: Die Hamas hat den Grenzübergang Kerem Schalom, eine zentrale Schnittstelle für Hilfsgütertransporte in den Gazastreifen, zum dritten Mal in wenigen Tagen attackiert. Trotz der erst kürzlich erfolgten Wiedereröffnung des Übergangs, der nach einem tödlichen Vorfall mit vier getöteten israelischen Soldaten vorübergehend geschlossen war, wurden erneut Raketen auf israelisches Militär in der Umgebung abgefeuert. Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Flügel der Hamas, bekannten sich zu den Angriffen.

Die erneute Öffnung des Grenzübergangs hatte gerade erst Hoffnung auf eine Verbesserung der humanitären Situation im Gazastreifen gegeben. Lebensmittel, Trinkwasser, Unterkunftsbedarf, Medikamente und international gespendetes medizinisches Material waren bereits aus Ägypten angeliefert worden. Die israelische Armee, die vor dem Vorfall die Ankunft der Hilfskonvois bestätigte, steht nun vor der Entscheidung, ob die Versorgungsrouten zur Unterstützung der Zivilbevölkerung erneut gesperrt werden müssen.

Die jüngsten Angriffe werfen ein Schlaglicht auf die angespannte Lage in der Region. Hilfsorganisationen hatten bereits Befürchtungen geäußert, dass die militärischen Aktionen Israels und die Einschränkungen an wichtigen Übergangspunkten wie dem in Rafah die Notlage der Menschen im Gazastreifen verschärfen könnten. Die wiederholten Einschränkungen der Hilfslieferungen standen in den vergangenen Monaten im Fokus der Kritik dieser Organisationen.

Zwar erhöhte internationaler Druck zuletzt die Wahrscheinlichkeit der Grenzöffnungen; US-amerikanische Einflussnahme wurde bei der jüngsten Entscheidung zur Wiedereröffnung des Übergangs laut dem israelischen Portal Ynet deutlich. Doch diese jüngste Eskalation stellt diese Bemühungen und den zerbrechlichen Status quo in der Region erneut auf die Probe.