14. Mai, 2025

Grün

Berlin initiiert subterrestrische Energiewende: 50Hertz investiert in elektrische Infrastruktur

Der ostdeutsche Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat ambitionierte Pläne zur Erweiterung seiner Energieinfrastruktur für die Hauptstadtregion Berlin vorgestellt. Geplant ist der Bau von drei neuen unterirdischen Höchstspannungsleitungen, die die Kapazitäten zum Transport von Strom aus erneuerbaren Energiequellen erheblich steigern sollen. Der stufenweise Baustart dieser unterirdischen Stromtrassen ist für das Jahr 2030 vorgesehen. Mit diesem zukunftsweisenden Vorhaben beabsichtigt 50Hertz, eine nachhaltige und zuverlässige Energieversorgung für die Metropole Berlin zu gewährleisten.

Stefan Kapferer, der Geschäftsführer von 50Hertz, hob während der Pressekonferenz die strategische Bedeutung dieser Projekte für den Standort Berlin hervor. "Um Berlin als florierenden Wirtschaftsstandort zu sichern, ist die zuverlässige Bereitstellung von grüner Energie unverzichtbar. Unsere geplanten unterirdisch verlaufenden Leitungen bieten nicht nur eine technologische Aufwertung der Infrastruktur, sondern tragen auch zum Schutz des städtischen Raumes bei," so Kapferer.

Ein wesentlicher Bestandteil des Ausbauprogramms ist die Verlängerung der bestehenden Kabeldiagonale, die den Nordwesten Berlins mit dem Bezirk Marzahn verbindet. Geplant ist ein etwa sechs Kilometer langes Teilstück zwischen den Umspannwerken Reuter und Teufelsbruch in Berlin-Hakenfelde. Diese neue Verbindung soll in einer Tiefe von bis zu 40 Metern realisiert werden. Dazu wird ein Tunnel mit einem Durchmesser von vier Metern gegraben, der die Kapazität dieser Verbindung um rund 40 Prozent steigern soll.

Zusätzlich ist die Entwicklung der Kabelvertikale Berlin Süd vorgesehen, die mit einem 14 Kilometer langen Tunnel in Brandenburg in der Nähe der Berliner Stadtgrenze beginnen wird. Eine weitere bedeutende Erweiterung stellt die Kabelvertikale Berlin Nord dar, welche eine neue Trasse über ungefähr 20 Kilometer umfasst. Diese Leitung verläuft größtenteils unterirdisch und wird wichtige urbane sowie infrastrukturelle Knotenpunkte miteinander verknüpfen.

Die schrittweise Inbetriebnahme der neuen Höchstspannungsleitungen ist ab 2036 geplant. Trotz der zahlreichen Vorteile für die Energieversorgung der Region, sind Auswirkungen auf die Anwohner während der Bauphase nicht völlig auszuschließen. Kapferer betonte zudem die technischen Herausforderungen, die mit den Bauprojekten einhergehen und unterstrich die Notwendigkeit eines proaktiven Dialogs mit allen Beteiligten, um die langfristigen Ziele der Energiewende zu unterstützen und deren Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen.