09. Mai, 2025

Wirtschaft

Bechtle zeigt Zurückhaltung: Positive Aussichten ab zweitem Halbjahr erwartet

Der IT-Dienstleister Bechtle zeigt sich trotz einer kürzlich beobachteten Erholung des Geschäfts weiterhin vorsichtig optimistisch in Bezug auf die nahe Zukunft. In einer jüngst abgehaltenen Telefonkonferenz erklärte der Vorstandsvorsitzende Thomas Olemotz, dass im zweiten Quartal des Geschäftsjahres nicht mit einer raschen Rückkehr zum erhofften Wachstum zu rechnen ist. Vielmehr wird eine Verbesserung der Situation erst im zweiten Halbjahr des Jahres in Aussicht gestellt. Am Freitag konnte die Bechtle-Aktie bis zur Mittagszeit ein Plus von fast 0,8 Prozent verzeichnen. Im laufenden Jahr hat sich der Kurs bereits um mehr als 20 Prozent erholt, nachdem er im Vorjahr einen deutlichen Rückgang erlitten hatte.

Im April zeichnete sich bereits eine positive Entwicklung ab, die auf die erfreuliche Regierungsbildung und die damit einhergehende entspanntere Situation bei öffentlichen Auftraggebern zurückzuführen ist. Dennoch bleibt Olemotz vorsichtig und prognostiziert, dass der Investitionsstau im industriellen Mittelstand voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr aufgelöst wird. Außerdem verläuft die Umstellung auf das Betriebssystem Windows 11 bei den Kunden langsamer als erwartet, was weitere Herausforderungen für das Unternehmen darstellt. Zusätzlich steht Bechtle vor externen Unsicherheitsfaktoren, wie der US-Zollpolitik, die insbesondere zentrale Sektoren wie den Maschinen- und Automobilbau beeinflusst.

Die bereits bekannten vorläufigen Ergebnisse für das erste Quartal sowie die Jahresprognose wurden von Bechtle bestätigt. Der Umsatz verringerte sich um 2,8 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro, während das Vorsteuerergebnis aufgrund gestiegener Personalkosten um ein Drittel auf 55,3 Millionen Euro zurückging. Auch der Nettogewinn sank um etwa ein Drittel auf 38,9 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2025 plant Bechtle mit einem Umsatz, der sich im Rahmen des Vorjahreswertes von 6,3 Milliarden Euro bewegen soll, wobei eine Schwankungsbreite von minus bis plus drei Prozent erwartet wird. Das Vorsteuerergebnis wird in einer Bandbreite von minus bis plus fünf Prozent des Vorjahreswertes von 345 Millionen Euro erwartet.

Bechtle sieht sich vor allem in einem herausfordernden Marktumfeld, das durch wirtschaftliche Unsicherheiten und technologische Transitionen geprägt ist. Das Unternehmen bleibt dennoch fokussiert auf langfristiges Wachstum und die Stärkung seiner Marktposition, indem es strategische Investitionen in Personal und innovative Technologien tätigt, um den steigenden Anforderungen seiner Kunden gerecht zu werden.