Bayer sieht sich auf gutem Weg, seine Jahresziele zu erreichen. Konzernchef Bill Anderson zeigt sich jedoch etwas vorsichtiger hinsichtlich des Agrargeschäfts, während er optimistischer auf die Pharmasparte blickt. Im zweiten Quartal bekam der DAX-Konzern erneut die Hindernisse im Agrarsektor zu spüren: Der Umsatz verzeichnete zwar einen Anstieg, jedoch sank der operative Gewinn aufgrund eines ungünstigen Absatzmixes. Auf der anderen Seite sorgten neue Medikamente in der Pharmasparte für positiven Auftrieb, obwohl das Hauptprodukt Xarelto zunehmend durch Generika-Konkurrenz beeinträchtigt wird.
Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Prozent auf 11,14 Milliarden Euro, wie Bayer am Dienstag bekanntgab. Ohne Wechselkurseffekte ergibt sich sogar ein Plus von gut drei Prozent. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank jedoch um 16,5 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro und übertraf damit dennoch die Erwartungen der Analysten.
Unterm Strich steht jedoch ein Nettoverlust von 34 Millionen Euro - gegenüber einem Verlust von knapp 1,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Damals hatte eine hohe Firmenwertabschreibung aufgrund eines trägen Glyphosat-Geschäfts den Verlust in die Höhe getrieben. Solche Abschreibungen waren im letzten Quartal nicht notwendig, dafür investierte Bayer mehr in die Restrukturierung als im Vorjahr.
Für das Gesamtjahr hält Anderson an dem Ziel fest, einen um Sondereffekte bereinigten EBITDA von 10,2 bis 10,8 Milliarden Euro zu erreichen. Auf Basis konstanter Wechselkurse rechnet Bayer mit einem operativen Ergebnis zwischen 10,7 und 11,3 Milliarden Euro.