19. Mai, 2024

Wirtschaft

Auftragsflaute belastet deutsche Wirtschaft nach Ifo-Befund

Auftragsflaute belastet deutsche Wirtschaft nach Ifo-Befund

Die deutsche Wirtschaft sieht sich mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert, da ein zunehmender Auftragsmangel die Industrie sowie den Dienstleistungssektor trifft. Experten des Ifo-Instituts warnen vor einer Beeinträchtigung der konjunkturellen Entwicklung. Im April berichteten 39,5 Prozent der Industriebetriebe von geringerem Auftragseingang, ein Anstieg um 2,6 Prozentpunkte gegenüber Januar. Im Dienstleistungssektor ist ebenfalls eine leichte Zunahme zu verzeichnen, hier äußerten 32,4 Prozent der Unternehmen Bedenken hinsichtlich des Auftragsvolumens.

Nach Aussage des Instituts leiden besonders Textilhersteller unter der sinkenden Nachfrage. Mit 61,5 Prozent Betroffenen stehen sie an der Spitze der Leidtragenden. Papierproduzenten folgen auf den Fersen mit 53,9 Prozent und verdeutlichen, dass vor allem Unternehmen hoher Energieintensität unter Druck stehen. Während die Metallerzeugung und -verarbeitung 50,6 Prozent melden, verzeichnet die Chemische Industrie eine Quote von 46,6 Prozent.

Dagegen scheinen die Getränkeproduzenten und Futtermittelhersteller vergleichsweise stabil durch die Auftragsdürre zu kommen. Die Automobilbranche zeichnet sich ebenfalls durch eine überdurchschnittliche Lage aus, mit einem Anteil von 29,2 Prozent weist sie deutlich bessere Zahlen auf als andere Industriezweige.

Im Dienstleistungssegment offenbaren sich ebenso große Diskrepanzen. Die Nachfrage nach Leiharbeitern geht stark zurück, was dafür sorgt, dass 63,9 Prozent der Personalvermittlungen einen Auftragsmangel beklagen. Die Expertise von Rechtsanwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern bleibt hingegen weiterhin gefragt, sodass diese Berufsgruppen wesentlich seltener von geringeren Auftragseingängen betroffen sind.

Die Daten des Ifo-Instituts legen nahe, dass sich deutsche Unternehmen auf schwierigere Zeiten einstellen müssen. Es bleibt zu hoffen, dass strategische Maßnahmen und konjunkturbelebende Initiativen die Lage stabilisieren können.