03. Juli, 2025

Politik

Auflösung der USAID: Ein Wendepunkt in der amerikanischen Entwicklungszusammenarbeit

Die US-amerikanische Entwicklungspolitik durchläuft derzeit einen signifikanten Umbruch, nachdem Außenminister Marco Rubio offiziell das Ende der Auslandshilfen durch die United States Agency for International Development (USAID) verkündet hat. In einer scharfen Kritik an den bisherigen Strategien der Behörde hinterfragt Rubio die Effektivität der alten Programme und hebt die wiederholten Misserfolge bei der Erreichung von Entwicklungszielen hervor. Seiner Aussage nach haben sich die Instabilität in den Zielregionen verschlimmert und anti-amerikanische Einstellungen ausgebreitet. Rubio kommentiert eindringlich: „Diese Ära von der Regierung unterstützter Ineffizienz ist offiziell zu Ende gegangen.“

Im Zuge dieser Neuausrichtung wird künftig das Außenministerium die Verantwortung für die Verwaltung derjenigen Auslandshilfsprogramme übernehmen, die mit den politischen Zielen der US-Regierung konform gehen und amerikanische Interessen fördern. Die Entscheidung spiegelt auch den bereits zu Jahresbeginn angeschobenen Prozess der Trump-Regierung wider, der auf eine Auflösung von USAID zielte. Begründet wurde dieser Schritt mit dem Hinweis auf einen unverhältnismäßig niedrigen Nutzen bei gleichzeitig hohen Kosten.

Rubio erklärte im März, dass mehr als 80 Prozent der Projekte, die einst unter der Aufsicht von USAID standen, gestrichen werden sollen. Von den ursprünglich geplanten etwa 6.200 Initiativen sollen lediglich 1.000 vom Außenministerium fortgeführt werden. Diese radikale Umstrukturierung ist jedoch auf erheblichen Widerstand gestoßen, sowohl auf juristischer Ebene als auch von verschiedenen Interessengruppen.

Die Auflösung von USAID, einer der weltweit größten Organisationen ihrer Art, markiert das Ende zahlreicher internationaler Hilfsprogramme, die von der Behandlung von Aids bis hin zum Wiederaufbau kriegszerstörter Gebiete reichten. Kritiker befürchten, dass das Ende dieser Programme katastrophale humanitäre Folgen haben könnte. Eine kürzlich im angesehenen Fachmagazin "The Lancet" veröffentlichte Studie schlägt Alarm: Schätzungen zufolge könnten innerhalb der nächsten fünf Jahre über 14 Millionen zusätzliche Todesfälle auftreten, darunter ungefähr fünf Millionen Kinder unter fünf Jahren.

Die Studie, die auf der Analyse von Sterblichkeitsdaten aus über 130 Ländern basiert, prognostiziert erhebliche negative Auswirkungen für den Zeitraum 2025 bis 2030. Diese Entwicklungen werfen erhebliche Fragen hinsichtlich der zukünftigen Rolle der USA in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit auf. Es bleibt abzuwarten, ob die Neuausrichtung der US-Entwicklungspolitik unter Rubios Führung die erhofften positiven Effekte für die amerikanischen Interessen und die globale Stabilität hervorbringen wird.