Annalena Baerbock, die einstige Kanzlerkandidatin, ist heute ein prägendes Gesicht der deutschen Außenpolitik. Ihre Handhabung internationaler Krisen, von der Ukraine bis hin zum politischen Umsturz in Afghanistan, wird vielfach bewundert. Obwohl sie von mancher Seite heftigen Widerstand erfährt, löst keine andere politische Figur derart starke Emotionen und leidenschaftliche Diskurse aus. Selbst Robert Habeck kann mit der emotionalen Intensität, die Baerbock bei Anhängern und Gegnern gleichermaßen erzeugt, nicht konkurrieren. Die politischen Auseinandersetzungen in Deutschland haben sich im Verlauf von Baerbocks Karriere intensiviert und verändert. Auffällig ist, dass Baerbock nicht nur ein Teil dieser Veränderung ist, sondern maßgeblich zu ihr beiträgt. Ihr Auftreten und ihre Art, Politik zu gestalten, haben eine neue Dynamik in den politischen Diskurs gebracht. So zum Beispiel hat ihr unkonventioneller Ansatz den Wandel in der öffentlichen Debatte auf eine Weise beschleunigt, die so nicht vorhersehbar gewesen wäre. Entgegen vieler Anfangsskeptiker steht Baerbock als Symbol einer neuen politischen Realität, die stärker polarisiert, aber auch tiefgreifende Diskussionen fördert. Es ist in der Tat eine bemerkenswerte Gabe des Schicksals, dass ausgerechnet sie zur Initiatorin dieses Paradigmenwechsels geworden ist.
Politik
Annalena Baerbock: Die Polarisierende Architektin des Politikwandels
