20. Mai, 2024

Märkte

Abschwung am Anleihenmarkt: Bundesanleihen fallen, Renditen steigen

Abschwung am Anleihenmarkt: Bundesanleihen fallen, Renditen steigen

Der Handel mit deutschen Bundesanleihen zeigte sich am Mittwoch von einer weniger erfreulichen Seite, als der Euro-Bund-Future, ein maßgebender Terminkontrakt, um 0,22 Prozent auf 131,38 Punkte nachgab. Im selbigen Turnus nahm die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen zu und erreichte 2,46 Prozent. Die Marktrelevanz frischer Daten zur deutschen Produktionslandschaft blieb jedoch überschaubar. Trotz eines Rückgangs der Herstellung im März – der weniger stark ausfiel als prognostiziert – verzeichnete das erste Quartal insgesamt eine steigende Produktion. Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg hält fest, dass angesichts der aktuellen Wirtschaftslage eine baldige Trendwende unwahrscheinlich erscheint. Indes positionierte sich Robert Holzmann, Gouverneur der österreichischen Notenbank, in einem Interview mit dem 'Handelsblatt' kritisch gegenüber vorschnellen Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Auch wenn im Juni erste Reduktionen zu erwarten seien, sieht er keinen Grund für eine starke Absenkung der Leitzinsen. Holzmanns Perspektive wird durch die behutsame Zinspolitik der US-Notenbank Fed verstärkt, die laut ihm einen gewissen Einfluss auf die Entscheidungen der EZB ausübt. Als notorischer geldpolitischer Falke bekannt, spiegelten seine Aussagen kaum eine Bewegung am Finanzmarkt wider, obwohl eine Zinssenkung im Juni von den Märkten antizipiert wird. Parallel dazu nahm die schwedische Zentralbank eine Anpassung vor und reduzierte den Leitzins erstmalig nach acht Jahren. Mit Blick auf die nachlassende Inflation und die zugrunde liegenden wirtschaftlichen Herausforderungen ließ sie verlauten, dass eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der zweiten Jahreshälfte wahrscheinlich ist.