19. Mai, 2025

Märkte

Zwanzig Jahre ETF-Beständigkeit: Eine stille Umwälzung in der Finanzwelt

Inmitten der aktuellen Turbulenzen an den Aktienmärkten ist ein bemerkenswertes Börsenjubiläum beinahe unbemerkt geblieben: Vor 25 Jahren, am 11. April 2000, wurden Exchange Traded Funds (ETFs) an der Deutschen Börse in Frankfurt eingeführt, was eine revolutionäre Ära im Bereich der Geldanlage einläutete. Diese börsengehandelten Indexfonds haben es deutschen Anlegern ermöglicht, auf kosteneffiziente Weise Zugang zu internationalen Finanzmärkten zu erlangen und erfreuen sich seit ihrer Einführung wachsender Beliebtheit.

Obwohl das Konzept der ETFs bereits 1990 an der Börse Toronto debütierte, dauerte es ein Jahrzehnt, bis es seinen Weg nach Europa fand. Diese Entwicklung markiert heute eine der erfolgreichsten Geschichten im Finanzsektor. Laut Angaben des Branchenverbands BVI verwalten ETFs in Deutschland ein Vermögen von circa 300 Milliarden Euro, was fast 20 Prozent der gesamten Anlagen in offenen Publikumsfonds entspricht. Diese Fonds offerieren Anlegern die Möglichkeit, breit gefächert in Indizes wie den DAX oder den MSCI World zu investieren, wodurch eine Diversifikation erreicht wird, die zur Risikominderung beiträgt.

ETFs überzeugen nicht nur durch ihre Effizienz, sondern auch durch ihre kostengünstige Struktur. Mit laufenden Kosten, die häufig unter 0,5 Prozent liegen, stellen sie eine bedeutend preiswertere Alternative zu den oft teuren aktiv gemanagten Fonds dar. Markus Lautenschlager von BV & P hebt hervor, dass ETFs aufgrund ihrer Transparenz und effizienten Portfoliosteuerung einen institutionellen Anlagestandard bieten.

Trotz all dieser Vorteile ist das Investieren in ETFs nicht ohne Herausforderungen. Da sie die Marktbewegungen direkt widerspiegeln, können sie keine Überrenditen durch aktives Management erzielen. Im Gegensatz dazu bieten aktiv gemanagte Fonds in volatilen Phasen durch strategisches Handeln potenziell bessere Renditechancen. Sven Langenhan von HRK Lunis betont die Bedeutung einer wohlüberlegten Auswahl bei ETF-Investitionen, da das Angebot divers und umfangreich ist.

Die Vielfalt der ETFs auf dem deutschen Markt ist beachtlich, mit über 850 zugelassenen Fonds. Saidi Sulilatu von Finanztip empfiehlt eine langfristige und breit gestreute Investitionsstrategie, da sich die Märkte historisch gesehen über längere Zeiträume hinweg stets erholt haben. Investoren, die sich für aktive ETFs entscheiden, sollten jedoch die Fähigkeiten der Fondsmanager nicht außer Acht lassen und ihre Entscheidungen sorgfältig abwägen, da solche ETFs nicht strikt an einen Index gebunden sind.