15. Juli, 2025

Wirtschaft

Zollverwerfungen in Nordamerika: BMW unter Druck, Volkswagen entlastet

Zollverwerfungen in Nordamerika: BMW unter Druck, Volkswagen entlastet

Die jüngsten Ankündigungen der USA hinsichtlich der Zollerhöhungen gegen Handelspartner in Nordamerika lassen BMW wenig optimistisch in die Zukunft blicken. Obwohl die USA die Zollerhöhungen zunächst aufschieben, profitieren davon nur Fahrzeuge, die den USMCA-Standards entsprechen. Für BMW bedeutet dies, dass der Münchener Konzern weiterhin benachteiligt sein könnte, da der nordamerikanische Wertschöpfungsanteil oft die geforderten 75 Prozent nicht erreicht. Dies führte bereits dazu, dass BMW bei seinen Importen in die USA Zölle zahlen musste, die nun von 2,5 Prozent auf massive 25 Prozent ansteigen.

Die Aktienreaktion ließ nicht auf sich warten: BMW verzeichnete einen Rückgang von 3,5 Prozent, wobei die Konkurrenz robuster abschneiden konnte. Neben dem wirtschaftlichen Druck erfordert die dynamische Entwicklung des Marktes fortwährende Aufmerksamkeit seitens des Automobilgiganten. Analysten, wie Patrick Hummel von UBS, prognostizieren einen potenziellen finanziellen Verlust für BMW von annähernd 400 Millionen Euro, sollten keine Anpassungen in Preispolitik und Produktionsstandorten erfolgen.

Erfreulichere Nachrichten gibt es hingegen aus Wolfsburg: Volkswagen profitiert zunächst von der Verschiebung der Zollerhöhungen und positioniert sich vorteilhaft, da die in Nordamerika hergestellten VW-Fahrzeuge zollfrei in die USA importiert werden dürfen. Auch Mercedes-Benz blickt weniger besorgt in die Zukunft, da potenzielle Strafzölle den Konzern nur in beschränktem Maße beeinträchtigen würden. Der Mercedes GLB, dessen Fertigung in Mexiko nahe dem Ende seines Lebenszyklus ist, wird größtenteils außerhalb der USA vertrieben.

Die jeweiligen Produktionsstätten in Mexiko könnten in Zukunft eine verstärkte Rolle im globalen Handelsnetzwerk der deutschen Autobauer spielen, doch bleibt die Lage angespannt.