22. Mai, 2025

Wirtschaft

Zollinduzierter Widerstand: Potenzielle Wachstumsverlangsamung für die deutsche Wirtschaft

Die Deutsche Bundesbank warnt vor einer herausfordernden wirtschaftlichen Zukunft für Deutschland, das als Exportnation bekannt ist. Nach einem leichten Anstieg zu Jahresbeginn zeichnen sich laut Bundesbank Anzeichen dafür ab, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal möglicherweise stagnieren könnte. Maßgeblich verantwortlich für diese Besorgnis sind verschiedene Belastungen, unter denen insbesondere die verschärfte Zollpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika, unter der Präsidentschaft von Donald Trump, hervorsticht. Besonders die erhöhten Importzölle der USA stellen deutsche Exporteure vor große Herausforderungen, die ohnehin mit einer schwachen globalen Nachfrage konfrontiert sind.

Zusätzlich erschwert ein starker Euro die Situation, der durch die US-Handelspolitik gestärkt wurde und somit europäische Waren auf dem Weltmarkt verteuert. Diese Entwicklungen könnten den Verkauf von Produkten „Made in Germany“ beeinträchtigen und das Wirtschaftswachstum weiter hemmen. Im ersten Quartal dieses Jahres erfuhr die deutsche Wirtschaft laut einer ersten Einschätzung des Statistischen Bundesamtes zwar ein moderates Wachstum von 0,2 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal, doch deuten Prognosen für 2025 auf eine Stagnation hin. Dies könnte das dritte Jahr in Folge ohne signifikantes BIP-Wachstum bedeuten.

Die unsicheren Bedingungen der internationalen Zollpolitik führen dazu, dass viele Unternehmen ihre Investitionsentscheidungen zurückstellen. Speziell im Bauwesen erwartet die Bundesbank eine Stagnation der Investitionen. Trotz dieser Herausforderungen gibt es Hoffnung, dass der private Konsum weiterhin positive Impulse setzen könnte. Dies wird durch eine kürzlich aufgehellte Verbraucherstimmung gestützt.

Langfristig, ab dem Jahr 2026, sehen Experten mögliche konjunkturelle Impulse durch die politischen Maßnahmen einer neuen Bundesregierung voraus. Geplante Reformen könnten niedrigere Energiekosten, flexiblere Arbeitsgesetze und den Abbau bürokratischer Hürden beinhalten. Ergänzend dazu könnten investitionsgetriebene Großprojekte in den Bereichen Infrastruktur und Verteidigung eine positive Wirkung auf das Wirtschaftswachstum entfalten. Aufgrund der soliden staatlichen Finanzen könnte ein temporärer Anstieg der Defizite verkraftbar sein. Nichtsdestotrotz sollten Bund und Länder langfristige Strategien entwickeln, um diese Defizite nachhaltig zu reduzieren.