Der Automobilzulieferer ZF steht im Zentrum eines gewerkschaftlichen Aktionstages an seinen Standorten in Saarbrücken und Neunkirchen-Wellesweiler. Anlass hierfür ist die geplante Streichung von bis zu 14.000 Arbeitsplätzen innerhalb der nächsten vier Jahre, die Ende Juli angekündigt wurde. An diesem Dienstag wollen sich die Beschäftigten gegen 12.45 Uhr auf dem Werksgelände versammeln, um ihren Unmut zu äußern. Sollte das Wetter nicht mitspielen, dient die Kantine als Veranstaltungslokal.
IG Metall und der Betriebsrat hatten die Belegschaft bereits Anfang August über die geplante Veranstaltung informiert. Mario Kläs, Vorsitzender des Betriebsrats, äußerte sich kämpferisch: "Wir sind nicht bereit, diese Planungen so hinzunehmen." Laut bisherigen Informationen kursiert für den Standort Saarbrücken eine Zahl von 3.000 zu streichenden Stellen, die offiziell jedoch weder bestätigt noch dementiert wurde.
Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Wirtschaftsminister Jürgen Barke haben ihre Teilnahme an der Veranstaltung zugesagt. Zeitgleich zur Betriebsversammlung hatte ZF angekündigt, in Saarbrücken künftig neben Pkw-Automatikgetrieben zwei weitere elektrisch betriebene Achsantriebe zu produzieren. Dies soll den Standort langfristig zum Leitwerk für E-Mobilität machen, was durch Investitionen untermauert wird. Trotzdem bleibt laut Vorstand die Notwendigkeit einer strukturellen Anpassung bestehen.
Standortleiter Andreas Hubbuch sieht in den neuen Investitionen einen klaren Beweis dafür, dass ZF an den Plänen zur E-Mobilität festhält. Wirtschaftsminister Barke betont, dass das Land das Projekt in den kommenden zehn Jahren mit 250 Millionen Euro unterstützen will, jedoch nur unter der Voraussetzung "höchster Beschäftigungssicherung auf höchstem Niveau."