11. Oktober, 2024

Wirtschaft

Wirtschaftliche Entwicklungen im Überblick: Überraschende Wendungen in den USA und Europa

Wirtschaftliche Entwicklungen im Überblick: Überraschende Wendungen in den USA und Europa

Die wirtschaftlichen Schlagzeilen dieser Woche offenbaren eine Vielzahl interessanter Entwicklungen auf beiden Seiten des Atlantiks. In den USA und Europa gab es einige unerwartete Wendungen, die Analysten und Volkswirte gleichermaßen in Erstaunen versetzen. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA hat sich überraschend um 4.000 auf 218.000 reduziert. Dies widerspricht den Prognosen der Experten, die von einem Anstieg auf 223.000 ausgegangen waren. Die vorige Woche wurde um 3.000 Anträge auf 222.000 nach oben korrigiert. Auch die Produktion langlebiger Güter in den USA zeigte eine ungewöhnliche Stabilität im August. Entgegen den Erwartungen eines Rückgangs um 2,6 Prozent blieb das Volumen konstant, nachdem es im Juli noch um revidierte 9,9 Prozent gestiegen war. Das Bruttoinlandsprodukt der USA überraschte ebenfalls positiv und wuchs im zweiten Quartal um annualisierte 3,0 Prozent, leicht über den prognostizierten 2,9 Prozent. Diese Entwicklung bestätigt die bisherigen Schätzungen und zeigt, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr widerstandsfähig bleibt. In Deutschland hingegen zeichnet sich ein trüberes Bild ab. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Konjunkturprognosen abgesenkt. Für das laufende Jahr wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung erwartet, für das kommende Jahr nur ein marginales Wachstum. Im Euroraum hat sich das Wachstum der Geldmenge M3 schneller als vorhergesagt beschleunigt und stieg im August um 2,9 Prozent, was die Erwartungen von nur 2,5 Prozent deutlich übertrifft. Dies könnte auf zukünftig steigende Inflationsrisiken hinweisen. Die ostdeutsche Wirtschaft konnte sich dagegen leicht verbessern. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) erwartet für 2024 ein Wachstum von 0,2 Prozent in den neuen Bundesländern, während landesweit ein Rückgang von 0,1 Prozent prognostiziert wird. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den Leitzins erneut auf 1,00 Prozent gesenkt. Dieser Schritt war weitgehend erwartet worden, da der Inflationsdruck in der Schweiz weiterhin abnimmt. In Deutschland sorgt die zunehmende Erwerbstätigkeit älterer Arbeitnehmer für Aufsehen. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Alter von 55 Jahren bis zum Rentenalter hat sich seit Dezember 2000 auf knapp acht Millionen fast verdreifacht. Das neue Bürokratieentlastungsgesetz soll durch 60 Maßnahmen und verkürzte Aufbewahrungsfristen für Belege den bürokratischen Aufwand reduzieren. Dieses Gesetz wurde mit breiter Mehrheit im Bundestag verabschiedet. US-Präsident Joe Biden kündigte vor einem Treffen mit Ukrainens Präsident Wolodymyr Selenskyj in Deutschland milliardenschwere Hilfen für Kiew an. Die Kontaktgruppe zur Unterstützung der Ukraine wird sich zur weiteren militärischen Hilfe beraten.