26. August, 2025

Wirtschaft

Wirtschaft und Krankenkassen fordern umfassende Reformen für den wirtschaftlichen Aufschwung

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat ihre Forderung nach entschiedenen Reformmaßnahmen an die derzeitige schwarz-rote Koalitionsregierung unter Kanzler Friedrich Merz bekräftigt. Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov betonte die Notwendigkeit eines "Herbst des Aufbruchs", um das wirtschaftliche Wachstum in Deutschland nachhaltig zu beleben. Sie rief dazu auf, nach einem vielversprechenden Beginn der neuen Regierung die Phase der bloßen Ankündigungen zu beenden und konkrete sowie entschlossene Schritte zu unternehmen.

Melnikov wies darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft in einer tiefergehenden Krise stecke, als es allgemein wahrgenommen wird. Trotz der bereits beschlossenen Investitionspakete und der initialen infrastrukturellen Maßnahmen seien diese Schritte bei weitem nicht ausreichend, um substanzielle Veränderungen herbeizuführen. Sie hob hervor, wie entscheidend es sei, dass die Produktivität und Wirtschaftskraft schneller zunehmen als die Ausgaben des Staates im sozialen Sektor. Des Weiteren warnte sie, dass Diskussionen über Steuererhöhungen mehr Schaden anrichten könnten, indem sie das Vertrauen unterminieren, anstatt die dringend benötigten Strukturreformen zu fördern.

In ähnlicher Weise äußerte sich der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen, der ebenfalls dringliche Reformen anmahnte. Oliver Blatt, der Chef des Verbands, kritisierte scharf, dass von den in Aussicht gestellten Sozialstaatsreformen aus dem Kanzleramt bisher nichts verwirklicht worden sei. Er betonte, dass ohne gezielte finanzielle Unterstützung aus dem Bundeshaushalt schon bald erhebliche Beitragssteigerungen unumgänglich wären. Insbesondere warnte Blatt davor, dass der Zusatzbeitrag der Krankenkassen im Jahr 2026 die Drei-Prozent-Marke übersteigen könnte, sofern keine Reformmaßnahmen umgesetzt würden.

Die DIHK und der Krankenkassen-Spitzenverband verstärken damit den Druck auf die Regierung, zügig umzusetzen, was ihnen versprochen wurde. Sie erwarten von der Koalition unter Kanzler Merz nicht nur eine strategische Vision, sondern auch entschlossene und umsetzbare Maßnahmen, um einerseits die Wirtschaft anzukurbeln und gleichzeitig die sozialen Sicherungssysteme auf eine solide Grundlage zu stellen.