Im Gazastreifen bereitet sich alles auf eine Massenimpfung von Kindern gegen Polio vor. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass alle beteiligten Seiten „vorläufige Verpflichtungen zu sogenannten gebietsspezifischen humanitären Pausen“ eingegangen seien. Dabei handelt es sich um begrenzte Waffenstillstände.
Das ambitionierte Impfprogramm startet am Sonntag. Wie Rik Peeperkorn, WHO-Vertreter für die besetzten Gebiete, mitteilte, sollen die Impfungen von sechs Uhr morgens bis zum frühen Nachmittag durchgeführt werden. Geplant ist, insgesamt 640.000 Kinder unter zehn Jahren zu impfen. Diese benötigen zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen. Hierfür werden fast 400 Impfstationen eingerichtet, zusätzlich werden etwa 300 mobile Teams eingesetzt. Um den Impfstoff zu verabreichen, wurden fast 2200 Helfer speziell geschult.
Die WHO strebt mit dieser großangelegten Kampagne eine Abdeckung von über 90 Prozent der Kinder an, um eine Ausbreitung des Polio-Virus zu verhindern. Polio ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die vor allem bei Kleinkindern dauerhafte Lähmungen und sogar den Tod verursachen kann. Eine Heilung ist bislang nicht möglich.