26. Juli, 2025

Wirtschaft

Westfleisch beabsichtigt Übernahme von Vion-Schlachtbetrieben in Deutschland

Westfleisch, ein führendes Unternehmen in der Fleischbranche mit Sitz in Münster, hat einen entscheidenden Schritt im Wettstreit um die Marktführerschaft auf dem deutschen Fleischmarkt unternommen. Das Unternehmen plant, die Schlachthöfe des niederländischen Konkurrenten Vion zu übernehmen. Diese strategische Akquisition soll es Westfleisch ermöglichen, seine Marktposition erheblich zu stärken. Die offizielle Bekanntgabe der Übernahme und weiterer Details ist für den 30. Juli im Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching am Ammersee angekündigt.

Vion hatte zuvor angedeutet, sich aus dem deutschen Markt zurückziehen zu wollen. Konkret soll die Schließung von drei Rinderschlachthöfen in Buchloe, Waldkraiburg und Crailsheim erfolgen, ebenso wie die Schließung eines Zerlegebetriebs in Hilden. Darüber hinaus werden die Häuteverarbeitungsstätten in Memmingen und Eching-Weichenau nicht weitergeführt. Vier dieser betroffenen Standorte liegen in Bayern, was erhebliche Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und die dortigen Arbeitsplätze haben könnte.

Interessant ist, dass die Premium Food Group, ehemals bekannt als Tönnies-Gruppe, bereits in der Vergangenheit versucht hatte, die Standorte von Vion zu erwerben. Allerdings wurde diese Übernahmepläne im Juni 2024 vom Bundeskartellamt nach eingehender Prüfung abgelehnt. Diese Entscheidung führte zur Anrufung des Oberlandesgerichts Düsseldorf. Aktuell ist der Fall jedoch noch nicht entschieden, und ein Termin für eine Verhandlung steht noch aus.

Die gegenwärtige Marktsituation ist besonders intensiv: Seit 2024 hat die Premium Food Group die Spitzenposition bei Schweineschlachtungen in Deutschland inne, während Vion bei Rinderschlachtungen führend war. Angesichts dieser Dynamik sieht sich Westfleisch zunehmend unter Druck, durch gezielte strategische Übernahmen Marktanteile zu sichern und seine Wettbewerbsposition zu festigen.