03. Juli, 2025

Märkte

Wertzuwachs an der Wiener Börse infolge positiver US-Arbeitsmarktdaten

Die Wiener Börse konnte am Donnerstag erfreuliche Kursgewinne verzeichnen, was insbesondere dem ATX, dem österreichischen Leitindex, zugutekam. Dieser stieg um 0,59 Prozent auf 4.431,89 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime legte ebenfalls zu und verzeichnete einen Anstieg von 0,57 Prozent auf 2.227,80 Punkte. Wesentliche Impulse kamen dabei von den positiven Daten aus dem US-Arbeitsmarktbericht, auf den auch die globalen Finanzmärkte positiv reagierten.

Die neuesten Arbeitsmarktdaten aus den USA zeigten ein vielschichtiges Bild. Während die Arbeitslosenquote überraschend von 4,2 auf 4,1 Prozent sank, war allgemein ein Anstieg auf 4,3 Prozent erwartet worden. Zudem schuf die US-Wirtschaft im Juni mehr Arbeitsplätze als prognostiziert, und die Löhne verzeichneten einen etwas schwächeren Zuwachs als erwartet. Trotz diverser Schwächen in bestimmten Sektoren sehen die Analysten der Commerzbank keinen Grund zur Sorge über einen drastischen Rückgang am Arbeitsmarkt.

Der Chefökonom der Commerzbank, Christoph Balz, deutete in seinen Kommentaren an, dass die aktuellen Entwicklungen eine Bestätigung dafür liefern könnten, dass die US-Notenbank Fed möglicherweise in naher Zukunft erwägen könnte, die Zinsen zu senken. Bei der baldigen Sitzung am Monatsende könnte sich die Fed jedoch noch etwas Zurückhaltung auferlegen.

Die Kursbewegungen der ATX-Mitglieder blieben größtenteils moderat. Dennoch gab es unter den größten Gewinnern bemerkenswerte Unternehmen wie Bawag mit einem Kursanstieg von 1,9 Prozent, EVN mit 1,7 Prozent und OMV mit 1,4 Prozent. Am unteren Ende des Index befanden sich Voestalpine und Lenzing mit Kursverlusten von 1,3 Prozent beziehungsweise 1,2 Prozent.

Ein weiterer interessanter Aspekt des Börsentages war die Ankündigung von Wienerberger, die komplette Übernahme des französischen Unternehmens GSE Intégration, spezialisiert auf Indach-Photovoltaik-Lösungen, abgeschlossen zu haben. Wienerberger hielt bereits mehr als die Hälfte der Anteile und erwarb nun die verbleibenden 49 Prozent der Anteile. Trotzdem blieb die Aktie des Unternehmens nahezu unbewegt und schloss mit einem leichten Rückgang von 0,1 Prozent.

Eine andere bedeutende Entwicklung war die Hauptversammlung von AT&S, bei der Andreas Walter Mattes zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt wurde. Diese Personalie führte zu einer leichten Kurssteigerung der AT&S-Aktie um 0,4 Prozent.

Mit einem wachsenden Interesse beobachten Investoren weiterhin die anhaltenden Zollverhandlungen der USA mit Schlüsselwirtschaftspartnern wie der EU und Japan. Die von US-Präsident Donald Trump gesetzten Fristen in diesem eskalierenden Handelsstreit laufen bald aus. Zahlreiche Länder streben eine Einigung an, um die drohenden Zollaufschläge in letzter Minute abzuwenden.