17. Mai, 2024

Wirtschaft

Weichenstellung für die Bahn: Unternehmen suchen Dialog mit Lokführergewerkschaft

Weichenstellung für die Bahn: Unternehmen suchen Dialog mit Lokführergewerkschaft

Nach fast zwei Jahren sporadischer Streiks, die für die britischen Bahnkunden erhebliche Unannehmlichkeiten bedeuteten, zeichnet sich möglicherweise eine Wende ab. Die Rail Delivery Group, der Zusammenschluss der Zugbetreiber, hat die Initiative ergriffen und der Lokführergewerkschaft Aslef Gespräche angeboten, um den längsten Bahnstreik der Geschichte zu beenden.

Seitdem Aslef das letzte Angebot im April vergangenen Jahres ablehnte, gab es keine formalen Verhandlungen mehr. Die Züge standen wiederholt still, was zu umfangreichen Beeinträchtigungen im Bahnnetz führte. In einem Schreiben an die Gewerkschaftsführung von Aslef sucht die Rail Delivery Group nun nach gemeinsamen Ansatzpunkten, um wieder in formale Verhandlungen treten zu können. Ziel ist es, eine Lösung für den Konflikt zu finden und die Streiks zu beenden.

Mick Whelan, der Generalsekretär von Aslef, signalisierte bereits Gesprächsbereitschaft und die Hoffnung, bald an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Er betonte die Bereitschaft der Gewerkschaft für einen Dialog, obwohl deren Mitglieder zunehmend ungeduldig wären.

Die Auseinandersetzung resultiert aus Streitigkeiten um Gehaltserhöhungen und potenzielle Änderungen der Arbeitspraktiken, während die Branche aufgrund sinkender Passagierzahlen in der Pandemie Kostensenkungen anstrebt. Bis auf Aslef konnten die anderen großen Transportgewerkschaften, RMT und TSSA, bereits Einigungen mit den Zugunternehmen und Network Rail erzielen.

Obwohl diese Verhandlungsangebote die unmittelbar bevorstehenden Streiks wohl nicht mehr abwenden können, eröffnen sie doch die Perspektive auf eine mögliche Entspannung des Tarifkonflikts. Bahnfahrer müssen sich auf die anstehenden Ausstände einstellen, da die bevorstehenden eintägigen Streikaktionen unterschiedliche Betreiber und Routen an verschiedenen Tagen treffen werden, was insbesondere Services nach Schottland und Wales beeinträchtigen wird. Die Aslef-Führung hatte ein Angebot über eine achtprozentige Gehaltserhöhung über zwei Jahre, gekoppelt an grundlegende Arbeitsreformen, zurückgewiesen.

Die Regierung und die Bahnunternehmen appellieren an die Gewerkschaft, das Angebot zu überdenken und Modernisierungsmaßnahmen im Zuge eines Gehaltsabschlusses zu akzeptieren.