20. Mai, 2024

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Wasserstoffbedarf steigt: Der Nationale Wasserstoffrat korrigiert Prognosen nach oben

Wasserstoffbedarf steigt: Der Nationale Wasserstoffrat korrigiert Prognosen nach oben

In einer aktuellen Einschätzung des Nationalen Wasserstoffrates, dem beratenden Expertengremium der Bundesregierung in Belangen des zukunftsträchtigen Energieträgers, wird für das Jahr 2030 ein signifikant höherer Wasserstoffbedarf in Deutschland erwartet. Die Schätzungen liegen nun zwischen 94 und 124 Terawattstunden – ein Sprung nach oben im Vergleich zur ursprünglichen Maximalannahme von 93 Terawattstunden und dem heutigen jährlichen Verbrauch von rund 55 Terawattstunden.

Die Anhebung der Prognosewerte des Wasserstoffrates fügt sich nahtlos in die aktualisierte Prognose der Bundesregierung ein, die in ihrer im Juli 2023 überarbeiteten Nationalen Wasserstoffstrategie bereits einen Bedarf von 95 bis 130 Terawattstunden für das Jahr 2030 festgehalten hat. Als Hauptquelle wird dabei der Import von Wasserstoff gesehen, jedoch soll auch die inländische Produktion eine Rolle spielen.

Speziell für die Stahlindustrie wird jetzt ein Mindestbedarf von 28 Terawattstunden prognostiziert. Die Verwendung von klimaneutral produziertem Wasserstoff als Ersatz für Steinkohle in der Stahlproduktion gilt als bedeutender Schritt zur Senkung des Treibhausgasausstoßes. Der schwere Straßenverkehr soll künftig mit etwa 22 Terawattstunden und die chemische Industrie mit mindestens 21 Terawattstunden zum Wasserstoffbedarf beitragen.

Uwe Lauber, als Mitglied des Wasserstoffrates und Vorstandschef des Herstellers MAN Energy Solutions, macht deutlich: Ein Rückstand im Bereich der Wasserstoffwirtschaft würde nicht nur das industrielle Wachstum Deutschlands beeinträchtigen, sondern auch die Klimaschutzziele gefährden.

Der Expertenrat des Wasserstoffrates, bestehend aus 26 Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, steht unter der Leitung von Katherina Reiche, der Vorsitzenden des Energiedienstleisters Westenergie, welcher zum Energiekonzern Eon gehört.