Was Business Insider mit „Hoss & Hopf“ wirklich bezweckt
Reichweite durch Kontroverse: „Hoss & Hopf“ befeuern mit spekulativen Thesen ihre Popularität – etwa mit der inzwischen dementierten Theorie rund um den MH370-Absturz und ein angebliches Rothschild-Patent.

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Was Business Insider mit „Hoss & Hopf“ wirklich bezweckt

Ein Kommentar der Redaktion der InvestmentWeek – Deutschlands führender Wirtschafts- und Finanzzeitung.

Journalismus oder Kampagne?

Was Business Insider unter dem Deckmantel journalistischer Aufklärung über den Podcast „Hoss & Hopf“ veröffentlicht hat, trägt alle Merkmale eines modernen Rufmordes – verpackt im Klickmaschinenkostüm der Boulevard-Digitalwirtschaft.

Hoss & Hopf Analyse: So gefährlich ist der Podcast wirklich
Hoss & Hopf ist einer der meistgehörtesten Podcasts Deutschlands. Doch: Er ist umstritten. Erfahrt hier, wie gefährlich er wirklich ist.

Der Beitrag erhebt den Anspruch auf Medienkritik, operiert aber mit denselben Mitteln, die er vorgibt zu entlarven: einseitige Darstellung, dramatisierte Narrative, pauschale Verurteilungen – angereichert mit Halbwissen und algorithmenkompatiblen Buzzwords wie „rechtsradikal“, „gefährlich“ und „Verschwörungstheorie“.

Der Text ist kein sauber recherchiertes Stück Journalismus, sondern ein publizistisches Manöver mit klarer Stoßrichtung: Polarisierung schaffen, Reichweite maximieren, Empörung generieren – auf Kosten anderer.

Besonders dann, wenn diese mit ihren Formaten unabhängiger und erfolgreicher sind als viele klassische Medienhäuser es noch jemals waren.

Was fehlt: Differenzierung, Kontext, Fairness

Der Artikel scheitert bereits an den Grundsätzen professioneller Berichterstattung: Er verwechselt Meinung mit Analyse, Polemik mit Recherche und moralische Empörung mit journalistischem Anspruch.

Kein einziger direkter Kontakt mit den Hosts von „Hoss & Hopf“, kein persönliches Interview, keine Einladung zur Stellungnahme im Fließtext – stattdessen Anwaltssätze, Zitate ohne Kontext und die inflationäre Verwendung diffuser Zuschreibungen wie „problematisch“ oder „toxisch“.

Subjektive Einschätzungen eines Medienwissenschaftlers ersetzen konkrete Belege, Spekulationen werden zur Schlagzeile hochgekocht.

Der eigentliche Skandal ist nicht der Podcast, sondern das mediale Verfahren, mit dem man ihn diskreditiert: Wer kritisch über den Status quo spricht, wer Mainstream-Narrative hinterfragt und wer sich digitaler Selbstermächtigung bedient, wird reflexhaft pathologisiert.

Der Beitrag schürt Verdacht statt Verständnis und wirkt wie das Produkt einer Redaktion, die nicht aufklären, sondern abwerten will.

Was bleibt: Clickbait statt Qualität

Das journalistische Kalkül dahinter ist offensichtlich: Reichweitenstarke Polarisierung schlägt differenzierte Analyse. Es geht nicht um Wahrheit, sondern um Traffic.

Nicht um Verantwortung, sondern um Viralität. Die eigentlichen Zielgruppen sind dabei nicht die Hörer des Podcasts, sondern die Algorithmus-gesteuerten Empörungsblasen sozialer Netzwerke.

Hoss & Hopf
Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch haben sie so viel gemeinsam. Philip Hopf und Kiarash Hossainpour sind zwei bekannte Persönlichkeiten in der deutschen Finanzlandschaft; ihre Verbindungen zu Finanzen, Makroökonomie und Geopolitik haben sie zusammengebracht, um ein offenes Diskussionsumfeld zu schaffen und frei über die Welt und ihre aktuellen Trendthemen zu sprechen - auf fragende, aber auch antwortende Weise. Dieser Podcast nimmt kein Blatt vor den Mund, mit dem Ziel ihre geteilte Kuriosität zu erforschen und in jeder Folge möglichst etwas Neues zu lernen. Jeden Montag und Freitag um 19 Uhr, überall verfügbar. Impressum/Imprint: Kiarash Hossainpour HOSS HOPF PRODUCTION SERVICES - FZE DUQE SQUARE BUSINESS CENTER, Quarter Deck QE2, Mina Rashid P.O. Box 554789 Dubai, UAE +97148716555 Tax ID: in formation For urgent inquires: hossundhopf@gmail.com

Dass Fakten dabei gedehnt, komplexe Sachverhalte vereinfacht und Persönlichkeitsrechte strapaziert werden – geschenkt, wenn am Ende die Klickzahlen stimmen.

Business Insider degradiert sich mit diesem Artikel selbst – zu einem digitalen Lautsprecher des Verdachts, der lieber skandalisiert als erklärt. Wer in dieser Weise über journalistische Standards hinwegfegt, sollte sich nicht wundern, wenn immer mehr Menschen lieber Podcasts hören als Onlineartikel lesen.

Weniger Haltung, mehr Handwerk bitte

Es wäre zu wünschen, dass auch Business Insider wieder journalistischen Anspruch über Aktivismus stellt – und Meinung nicht mit Moral verwechselt. Medienkritik ist wichtig.

Aber sie verliert jede Glaubwürdigkeit, wenn sie zum reinen Reichweitenvehikel verkommt. „Hoss & Hopf“ kann man kritisch sehen. Aber wer wirklich journalistisch arbeitet, muss stärker sein als die Schlagzeile – und sich trauen, die Dinge auch mal differenziert darzustellen.