04. Mai, 2025

Wirtschaft

Warren Buffett überträgt Führung von Berkshire Hathaway an Greg Abel

Die bemerkenswerte Karriere von Warren Buffett, einem weltweit verehrten Investor und führenden Kopf der Berkshire Hathaway, nähert sich einem entscheidenden Wendepunkt. Nach über fünf Jahrzehnten an der Spitze des milliardenschweren Investmentunternehmens verkündete der 94-jährige Buffett, dass er seinen designierten Nachfolger, Greg Abel, voraussichtlich Ende des Jahres als neuen Vorstandsvorsitzenden vorschlagen werde. Auf der jüngsten Hauptversammlung machte Buffett mit einem schelmischen Lächeln und den Worten „Die Zeit ist gekommen“ diese Ankündigung, die von den rund 40.000 anwesenden Aktionären in Omaha mit minutenlangen Ovationen gefeiert wurde.

Während Buffett sich von der aktiven Leitung zurückzieht, plant er, dem Unternehmen weiterhin als Berater erhalten zu bleiben. Der legendäre Investor versicherte, dass er trotz seiner neuen Rolle das Büro regelmäßig aufsuchen werde. Die Ankündigung von Buffetts Rückzug aus der operativen Führungsposition kam überraschend, da darüber zuvor lediglich seine beiden Kinder informiert waren. Greg Abel erfuhr demnach direkt bei der Versammlung von seiner bevorstehenden Beförderung.

Buffetts eindrucksvolle Erfolgsgeschichte begann in den 1960er Jahren mit dem Erwerb der damals wenig bekannten Textilfirma Berkshire, die unter seiner Leitung zu einem mächtigen Investmentkonglomerat aufstieg. Durch eine hochraffinierte Anlagestrategie zusammen mit einem außergewöhnlichen Gespür für gewinnbringende Geschäftsmöglichkeiten konnte Berkshire den Aktienwert von 1964 bis 2024 um sage und schreibe 5.502.284 Prozent steigern. Diese beeindruckende Performance verfestigte Buffetts Ruf als „Orakel von Omaha“ und machte seine jährlichen Aktionärstreffen unter dem Namen „Woodstock für Kapitalisten“ zu einem Pflichttermin für Investoren rund um den Globus.

Unter Berkshire Hathaways Dach versammeln sich eine Vielzahl von bekannten Unternehmen, darunter Geico, BNSF Railway, Dairy Queen, See’s Candies und Duracell, ebenso wie bedeutende Beteiligungen an Technologiegiganten wie Apple und Coca-Cola. Interessanterweise wurde Apples CEO Tim Cook kürzlich in Omaha gesichtet, was die Bedeutung dieser Netzwerke verdeutlicht.

Für Greg Abel, der seit 1999 im Unternehmen tätig ist und als Kanadier eine internationale Perspektive mitbringt, beginnt nun ein anspruchsvolles Kapitel. Mit einem finanziellen Polster von fast 350 Milliarden Dollar tritt Abel in die gigantischen Fußstapfen von Buffett und bekräftigte, dass er die etablierten Investitionsstrategien von Berkshire beibehalten werde, ohne drastische Veränderungen durchzuführen.

In den vergangenen Jahren äußerte Buffett häufig Kritik an der derzeitigen Knappheit attraktiver Investitionsmöglichkeiten im Markt, ein Umstand, der sich laut Abels Einschätzung kurzfristig nicht ändern wird. Während der Diskussion wirtschaftspolitischer Themen auf der Hauptversammlung hatte Buffett auch den Kurs der US-Handelspolitik unter Donald Trump kritisiert, ohne diesen direkt beim Namen zu nennen. In einem klaren Plädoyer für eine liberale Handelspolitik, argumentierte der erfahrene Investor, dass internationale Handelsbeziehungen keine instrumentelle Waffe sein sollten, und dass „ein Wohlstandszuwachs des Rests der Welt letztlich auch den USA zugutekommt.“

Diese weise und überlegte Perspektive unterstreicht den Respekt, den Warren Buffett in globalen wirtschaftlichen Diskussionen genießt, und sorgt dafür, dass seine Ansichten weit über seine Zeit als CEO hinaus Beachtung finden werden.