Mit der jüngsten Entscheidung des Bundestages, das Haushaltsfinanzierungsgesetz zu verabschieden, zeichnet sich ein wirtschaftlicher Umschwung für Deutschlands ländliche Regionen ab. Kernstück des Gesetzes ist die geplante schrittweise Reduzierung der Steuervergünstigungen für Diesel in der Landwirtschaft. Der landesweite Protest der Bauern, der bis vor das Brandenburger Tor führte, hat die politische Debatte um diesen kritischen Punkt intensiviert.
Während das Gesetz eine brisante Wendung im Bundestag nahm, wartet der Bundesrat noch mit einer endgültigen Entscheidung. Die Ablehnung der Fristverkürzung durch die Länderkammer deutet darauf hin, dass eine weitere Diskussion in den Fachausschüssen bevorsteht, bevor die geplante Sitzung am 22. März das weitere Schicksal des Gesetzesentwurfs entscheiden könnte.
Die Agrardieselbestimmung, Teil der von der Regierungskoalition vorgeschlagenen Sparpläne, stößt auf breiten Widerstand bei der Landbevölkerung. Die Teilrückerstattung der Energiesteuer für Diesel, derzeit bei 21,48 Cent pro Liter, soll bis 2026 Stück für Stück reduziert und letztendlich eliminiert werden. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, bezeichnet die vorläufige Verzögerung des Gesetzes als Gelegenheit, „sinnvolle Lösungen im Sinne der Landwirtschaft“ zu finden.
Die finanzielle Restrukturierung ist eine direkte Antwort auf die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts, bestehende Budgetdefizite zu schließen. Dabei hat die Koalition aus SPD, Grünen und FDP bereits auf die vollständige Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge verzichtet, um einen Kompromiss herbeizuführen.
Neben der Agrarthematik adressiert das Haushaltsfinanzierungsgesetz auch andere wichtige Änderungen: Die Anhebung der Ticketsteuer auf Passagierflüge und die befristete Verschärfung der Sanktionen beim Bürgergeld, welches bei Arbeitsverweigerung für maximal zwei Monate gestrichen werden kann, sind ebenso Bestandteil des Gesetzes. Der für Weiterbildungen gewährte Bürgergeldbonus von 75 Euro pro Monat wird ebenfalls abgeschafft.