Die Aktien von Wacker Chemie setzen ihre Talfahrt fort und erreichten am Freitag mit einem Rückgang von 5,53 Prozent auf 63,94 Euro ein weiteres Tief seit dem Sommer 2020. Der Chemiekonzern aus Bayern hat bereits im Jahr 2024 einen signifikanten Kursverlust von nahezu 39 Prozent verzeichnet und zählt zu den größten Verlierern im MDax. Auch im noch jungen Jahr 2025 bleibt die Entwicklung mit einem bisher verzeichneten Minus von fast 9 Prozent besorgniserregend.
Für zusätzliche Unruhe unter den Investoren sorgte der Analyst Andreas Heine vom Investmenthaus Stifel. Zwar sieht Heine weiterhin Potenzial bis zu seinem auf 77 Euro gesenkten Kursziel, hat jedoch seine Bewertung der Aktie von "Kaufen" auf "Halten" korrigiert. Besonders seine kritischen Anmerkungen zum Solarsilizium-Geschäft von Wacker Chemie scheinen Anleger zu verunsichern.
Laut Heine sei der US-amerikanische Photovoltaik-Markt derzeit der einzige, auf dem Wacker sein Solar-Polysilizium noch profitabel veräußern kann. Allerdings warnte er vor einem Überangebot an Solarmodulen in den USA und der Errichtung zusätzlicher Produktionskapazitäten, während die Nachfrage voraussichtlich nicht in gleichem Maße wachsen wird. Ein solches Überangebot könnte Wacker erheblich belasten, da dies zu einer Unterauslastung der Produktionskapazitäten für Solarsilizium führen würde. Zudem wächst der Markt für halbleitertaugliches Polysilizium - notwendig für die Computerchip-Fertigung - nicht schnell genug, um die freien Kapazitäten auszugleichen.