28. Juni, 2025

Politik

Wachsende Anspannung in Nahost: Biden appelliert und Waffen fließen

Wachsende Anspannung in Nahost: Biden appelliert und Waffen fließen

Die zunehmende Eskalation um Rafah im Gazastreifen fordert eine diplomatische Gratwanderung. US-Präsident Joe Biden hat an Israel appelliert, eine Bodenoffensive vorläufig auszusetzen und einen Waffenstillstand zu respektieren, um inhaftierte Geiseln zu befreien. Diese Mahnung erfolgte im Lichte der bekannt gewordenen Pläne der israelischen Armee, dem Kriegskabinett einen detaillierten Einsatzplan für eine Offensive in Rafah vorzulegen, wie die 'Times of Israel' berichtete.

Währenddessen scheint die Unterstützung der USA für Israel durch die Bereitstellung von Waffen fortzudauern. Berichte des 'Wall Street Journal' deuten an, dass die USA die Lieferung von Bomben und Präzisionswaffen an Israel vorbereiten, nachdem die Regierung dort um rasche Verteidigungshilfen gebeten hat.

Parallel bemühen sich Diplomaten aus verschiedenen Nationen um eine Lösung für den mehr als viermonatigen Konflikt, in dessen Zentrum auch die Freilassung israelischer Geiseln steht. Unübliche diplomatische Wege wurden hierfür beschritten; Israels Präsident Izchak Herzog traf auf der Münchner Sicherheitskonferenz mit Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al Thani zusammen, wie 'Axios' berichtete.

Die Bemühungen sind nicht ohne Dringlichkeit, da Biden das Schicksal der über 130 Geiseln und die humanitäre Situation als potenzielle Zerreißprobe für die israelisch-amerikanischen Beziehungen sieht, so die 'Financial Times'. Eine Feuerpause könnte sich möglicherweise mit dem Beginn des Fastenmonats Ramadan synchronisieren, wobei die finalen Verhandlungsdetails noch ausstehen.

Rechtliche Dimensionen werden auch beleuchtet, indem der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen den Eilantrag Südafrikas gegen die geplante Offensive in Rafah zurückwies, während gewalttätige Ausschreitungen die Notlage der Zivilbevölkerung aufzeigen. In Rafah kam es zur Erstürmung eines Lkw mit Hilfslieferungen und gewaltsamen Auseinandersetzungen.

Die israelische Militärpräsenz im Gazastreifen bleibt unvermindert, insbesondere im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis, wo israelische Streitkräfte Waffen und Material sicherstellten und mehrere Verdächtige festnahmen. Im Zuge des Einsatzes kam es zu Stromausfällen, die tragische Konsequenzen für Patienten nach sich zogen.

Während in München die wichtigen Gespräche zur globalen Sicherheitspolitik andauern, setzt sich der vertrackte Dialog zum Krieg in Gaza fort, und die Weltgemeinschaft blickt gespannt auf mögliche Durchbrüche für eine Feuerpause und Geiselfreilassung.