Im Rahmen der Weltklimakonferenz in Brasilien haben Frankreich und Spanien zusammen mit sieben weiteren Staaten die Einführung einer speziellen Abgabe auf Tickets für Business-Class-Flüge sowie auf Luxusreisen mit Privatjets gefordert. Diese Maßnahme zielt darauf ab, finanzielle Mittel zu generieren, mit denen Klimaresilienz, Anpassungsstrategien und nachhaltige Entwicklungsprojekte gefördert werden können, ohne den finanziellen Druck auf den durchschnittlichen Bürger zu erhöhen.
María del Mar Fernández-Palacios, die spanische Botschafterin in Brasilien, betonte die Wichtigkeit einer solchen Maßnahme. Sie erklärte, dass diejenigen, die einen höheren Schadstoffausstoß verursachen, auch stärker zur Kasse gebeten werden sollten. Diese Argumentation wird durch Daten der "Premium Flyers Solidarity Coalition" unterstützt, die deutlich macht, dass ein sehr kleiner Teil der Weltbevölkerung für einen signifikanten Anteil der Luftfahrt-Emissionen verantwortlich ist.
Auch der französische Klimabotschafter, Benoît Faraco, sprach sich nachdrücklich für die Einführung dieser Abgabe aus. Er stellte fest, dass diese Maßnahme mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens in Einklang steht und forderte die anwesenden Staaten eindringlich auf, diesem Beispiel zu folgen. Seine Rede auf der Konferenz war sowohl leidenschaftlich als auch direkt, was die Dringlichkeit des Anliegens unterstrich.
Die Reaktion aus dem deutschen Bundesumweltministerium, das unter der Leitung von Carsten Schneider steht, fiel positiv aus. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, dass Personen, die First-Class oder mit dem Privatflugzeug reisen, durchaus in der Lage sein sollten, diese zusätzliche Abgabe zu zahlen. Allerdings gibt es auch innenpolitische Spannungen in Deutschland, da die schwarz-rote Bundesregierung kürzlich beschlossen hat, die Ticketsteuer im Luftverkehr ab 2026 zu senken. Dieser Beschluss stieß auf scharfe Kritik von Umweltschützern.
Die ehemalige Klimastaatssekretärin Jennifer Morgan hat ihre Unterstützung für die Einführung der Solidaritätsabgabe im Luftverkehr zum Ausdruck gebracht. Sie warnte davor, dass die zunehmende soziale Ungleichheit nur durch faire und gezielte Maßnahmen wie diese Abgabe gemildert werden könne. Morgans Appell verdeutlicht, dass die Einführung einer solchen Steuer nicht nur ein Schritt zur Bekämpfung des Klimawandels ist, sondern auch eine notwendige Maßnahme zur Förderung einer gerechteren Gesellschaft.