19. Februar, 2025

Wirtschaft

Verhandlungen bei der Deutschen Bahn: Zwischen Hoffen und Harren

Verhandlungen bei der Deutschen Bahn: Zwischen Hoffen und Harren

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat erneut ihre Erwartungen an die Deutsche Bahn formuliert und fordert ein verbessertes Angebot in der laufenden Tarifrunde. Cosima Ingenschay, die Verhandlungsführerin der EVG, machte in Berlin deutlich, dass die bisherige Offerte der Arbeitgeber nicht ausreichend sei und eine schnelle Einigung umso dringlicher erscheint. Alles soll zügig noch vor der Bundestagswahl über die Bühne gehen, doch ohne konkrete Fortschritte scheint dies kaum realisierbar. Warnstreiks liegen momentan nicht in der Luft, da bis Ende März eine Friedenspflicht gilt.

Während die Verhandlungen in Berlin weiterlaufen, steht für Ingenschay fest, dass ein Abschluss in dieser Runde unwahrscheinlich ist. Es müsse deutlich werden, ob die Bahn ebenfalls zu einem schnellen Konsens bereit sei. Die Gespräche sind auf mehrere Tage angesetzt und es bleibt abzuwarten, ob eine Annäherung der Positionen möglich ist.

Im Gespräch mit der Presse betonte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler die schwierige finanzielle Lage des Unternehmens, ohne dabei die Leistung der Mitarbeiter unter den Tisch zu kehren. Bereits in der ersten Runde versuchte die Arbeitgeberseite ein Zeichen des konstruktiven Dialogs zu setzen.

Trotzdem klaffen die Differenzen in den Angeboten der beiden Parteien weiterhin weit auseinander. Die EVG fordert eine Gehaltserhöhung von 7,6 Prozent plus 2,6 Prozent extra für Schichtarbeiter, wobei ein Teil dieser Zuwendung in Freizeit umgewandelt werden könnte. Zusätzlich strebt die Gewerkschaft eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2027 an. Im Gegenzug stellt die Deutsche Bahn ein stufenweises Angebot von 4 Prozent Gehaltssteigerung mit der angefragten Zusatzvergütung für Schichtdienste in Aussicht und plant eine Vertragslaufzeit von 37 Monaten.