Der britische Pharmakonzern Astrazeneca hat eine wegweisende Vereinbarung mit der damaligen US-Regierung unter Präsident Donald Trump getroffen. Ziel dieser Übereinkunft ist es, die Preise bestimmter Medikamente im Austausch für Zollvergünstigungen zu senken. Die Bekanntgabe dieses Abkommens erfolgte im Oval Office des Weißen Hauses in Washington, wobei Astrazeneca-CEO Pascal Soriot persönlich anwesend war. Gemäß der vereinbarten Bedingungen wird Astrazeneca seine neuen Medikamente in den Vereinigten Staaten zu Preisen anbieten, die nicht höher sind als diejenigen in anderen vergleichbaren internationalen Märkten. Im Gegenzug wird das Unternehmen von den durch die Trump-Administration angedrohten Einfuhrzöllen auf pharmazeutische Produkte für eine Dauer von drei Jahren ausgenommen.
Ähnliche Vereinbarungen sind bereits mit anderen bedeutenden Akteuren der Pharmabranche, darunter auch Pfizer, abgeschlossen worden. Trumps übergeordnetes Ziel bleibt die Reduzierung der Medikamentenpreise in den USA, und diese Art von Übereinkünften könnte bedeutende Fortschritte in dieser Hinsicht fördern.
Für Astrazeneca sind die finanziellen Auswirkungen dieser Vereinbarung noch nicht vollständig abzuschätzen. Da ein beachtlicher Anteil der in den USA verkauften Medikamente durch Astrazeneca auch innerhalb des Landes hergestellt wird, hätte das Unternehmen ohnehin weniger unter den drohenden Zöllen zu leiden gehabt.
Das Abkommen umfasst darüber hinaus wesentliche Preisreduktionen im Rahmen von Medicaid, dem staatlichen Krankenversicherungsprogramm, das Amerikaner mit geringen Einkommen unterstützt. Präsident Trump versprach, dass Medicaid die weltweit günstigsten Preise für Astrazeneca-Medikamente zahlen werde. Zusätzlich soll durch die Nutzung von Vertriebskanälen wie Astrazeneca Direct und eine spezielle Regierungswebsite für den Medikamentenvertrieb eine weitere Kostensenkung realisiert werden.
Vertreter der Regierung bezeichnen diese Maßnahmen als Ergebnis einer freiwilligen Mitarbeit der betroffenen Unternehmen, doch bleibt es offensichtlich, dass die Trump-Administration in den vorausgegangenen Monaten den Druck auf die Pharmabranche erheblich erhöht hat. Dies geschah unter anderem durch die Zusendung umfassender Forderungskataloge an die 17 größten Pharmaunternehmen weltweit.