Im April zeigten sich die Teuerungsraten in Deutschland insgesamt moderater als in den Monaten zuvor, was maßgeblich auf einen Rückgang der Energiepreise zurückzuführen ist. Der Rückgang der Inflationsrate auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2022 wurde vom Statistischen Bundesamt mit einer Erhöhung von 2,1 Prozent im Vergleich zum gleichen Vorjahresmonats beziffert. Damit fiel die jährliche Inflationsrate im Vergleich zum März, in dem diese noch bei 2,2 Prozent lag. Diese Entwicklung trägt zur Stabilisierung der Kaufkraft bei, da der Preisanstieg gebremst wird. Dennoch verzeichneten die Verbraucherpreise von März auf April einen Anstieg um 0,4 Prozent.
Die Preisentwicklung im Dienstleistungssektor bleibt bemerkenswert stabil, obwohl wirtschaftliche Rahmenbedingungen, wie die sich abschwächende Konjunktur und die Herausforderungen des Arbeitsmarktes, potenziell hemmend wirken könnten. Sebastian Becker, Ökonom bei der Deutschen Bank, hob hervor, dass die Dienstleistungskosten unerwartet zäh steigen. Dies wird unter anderem durch den späten Ostertermin beeinflusst, der die Preise für Flugtickets, Pauschalreisen und Restaurantbesuche in die Höhe trieb.
Der Lebensmittelsektor entwickelt sich weiterhin kostenintensiv, wenngleich der Druck nachlässt. Insbesondere Obst und Gemüse verzeichneten signifikante Preissteigerungen. Fachleute rechnen jedoch mit einer Abschwächung dieses Trends in den bevorstehenden Sommermonaten.
Erfreulicherweise zeigten die Energiepreise im April einen deutlichen Rückgang. Diese Entwicklung wird durch globale handelspolitische Konflikte und zunehmende wirtschaftliche Unsicherheiten beeinflusst. Die Preise für Heizöl, Diesel und Benzin sanken, was zu einem Rückgang der Kraftstoffpreise um 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr führte. Insgesamt lagen die Energiepreise laut dem Statistischen Bundesamt um 5,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es Bedenken hinsichtlich der Kerninflationsrate. Ohne die Einbeziehung der volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise stieg diese im April auf 2,9 Prozent. Diese Entwicklung weist darauf hin, dass weitere Maßnahmen möglicherweise notwendig sind, um die wirtschaftliche Stabilität langfristig zu gewährleisten.