09. Mai, 2025

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US-Börsen im Bann wirtschaftlicher Unsicherheit und Trumps neuer Zollattacke

US-Börsen im Bann wirtschaftlicher Unsicherheit und Trumps neuer Zollattacke

Die Stimmung an den US-Börsen wandelte sich am Donnerstag schlagartig, als Wirtschaftssorgen mit unerbittlicher Härte zurückkehrten. Besonders konjunkturanfällige Technologiewerte, die zu Wochenbeginn noch einen letzten Erholungsversuch im Abwärtstrend wagten, gerieten unter Druck. Neue Drohungen von US-Präsident Donald Trump hinsichtlich einer Eskalation des Zollstreits mit den Handelspartnern der USA verstärkten die Anspannung zusätzlich. Die Investoren suchten Zuflucht im vermeintlich sicheren Hafen der US-Staatsanleihen.

Der technologielastige Nasdaq 100 erlebte einen Rückgang um 1,89 Prozent auf 19.225,48 Punkte und markierte zwischenzeitlich den tiefsten Stand seit September des Vorjahres. Der umfassendere S&P 500 verlor 1,39 Prozent und schloss bei 5.521,52 Punkten, während der Dow Jones Industrial um 1,30 Prozent auf 40.813,57 Punkte abfiel.

Trump hatte der Europäischen Union neue Zölle angekündigt, die bis zu 200 Prozent auf französische und andere alkoholische Getränke aus EU-Staaten betragen könnten, sofern die EU nicht auf geplante Zölle auf amerikanischen Whiskey verzichtet. Die Europäische Union plante ihrerseits Gegenzölle auf US-Waren als Antwort auf die amerikanischen Stahl- und Aluminiumimportzölle zu erheben.

Chart-Experten von Index-Radar wiesen darauf hin, dass das alte Börsensprichwort "Politische Börsen haben kurze Beine" durch das unberechenbare politische Klima unter Trump an Bedeutung verliert. Die stark schwankenden Rahmenbedingungen erschweren den Unternehmen die Planungssicherheit und lasten auf dem Konsumverhalten. Zudem droht am Wochenende erneut ein Shutdown in den USA, sollte kein Übergangshaushalt verabschiedet werden.

Trotz der allgemeinen Unsicherheit rückte Intel ins Rampenlicht mit einem Kursanstieg von nahezu 15 Prozent. Die Nachricht über den neuen CEO, Branchenveteran Lip-Bu Tan, stieß auf positive Resonanz. Analyst Timothy Arcuri von UBS lobte Tans umfassende Erfahrung und seine exzellenten Beziehungen in Fernost als wertschöpfend für die Aktionäre.

Jedoch zogen viele andere Unternehmensmeldungen eine negative Bilanz. Adobe verzeichnete einen Kursverlust von fast 14 Prozent aufgrund schwacher Umsatzprognosen für das zweite Geschäftsquartal. Ähnlich rutschten Uipath-Aktien um fast 16 Prozent ab; der Softwarespezialist steht im Angesicht des unsicheren Marktumfelds ebenfalls mit enttäuschenden Umsatzprognosen da.

Paccar-Aktien verloren knapp vier Prozent, da die Erwartung, dass lockerere Emissionsregeln die Nachfrage nach neuen Lkw stimulieren könnten, gedämpft wurde. Schließlich büßten Aktien von American Eagle Outfitters mehr als vier Prozent ein, da der Ausblick auf das erste Quartal und das Jahr 2025 als enttäuschend bewertet wurde.