12. Mai, 2025

Wirtschaft

Unzufriedenheit im deutschen Nahverkehr: Reisende bemängeln Sauberkeit und Zuverlässigkeit

Eine kürzlich veröffentlichte Studie, durchgeführt vom Institut für angewandte Sozialwissenschaft im Auftrag der Bundesnetzagentur, bietet einen aufschlussreichen, jedoch alarmierenden Einblick in den gegenwärtigen Zustand des Schienenverkehrs in Deutschland. Die Untersuchung legt offen, dass Reisende oftmals mit der Sauberkeit von Zügen und Bahnhöfen unzufrieden sind. Des Weiteren wird die unzureichende Verfügbarkeit von sanitären Einrichtungen als signifikanter Störfaktor wahrgenommen. Diese Probleme führen bei etwa einem Drittel der Befragten zu Verärgerung, wobei der lokale Nahverkehr im Vergleich zum Fernverkehr besonders schlecht bewertet wird.

Ein weiteres bedeutendes Problem, das die Studie aufzeigt, ist die anhaltende Unpünktlichkeit im deutschen Schienenverkehr. Diese Herausforderung besteht seit Jahren und beeinträchtigt das Vertrauen der Fahrgäste in das öffentliche Verkehrssystem. Mehr als 80 Prozent der Studienteilnehmer drücken den Wunsch nach einer zuverlässigeren Fahrplanstruktur aus. Sie favorisieren einen stabilen Fahrplan, selbst wenn dies eine Verringerung der Zugfrequenz zur Folge haben könnte. In Reaktion darauf hebt die Bundesnetzagentur hervor, dass zukünftig noch stärker auf die Stabilität der Fahrpläne geachtet werden sollte, um den Erwartungen und Bedürfnissen der Fahrgäste zu entsprechen.

Zusätzliche Kritik äußern die Befragten hinsichtlich der Qualität der Reiseinformationen. Die Studie zeigt, dass mobile Anwendungen zur Reiseinformation von den Nutzern als wesentlich nützlicher beurteilt werden als die traditionellen Durchsagen an den Bahnhöfen, die häufig kritisiert werden. Diese Tendenz deutet auf einen klaren Wunsch der Verbraucher nach moderner und effizienter Informationsvermittlung hin. Die Erkenntnisse der Studie basieren auf einer Befragung von über 2.000 Personen, die zwischen September und November des letzten Jahres an der Untersuchung teilnahmen. Die Ergebnisse sollen nun als Grundlage für künftige Verbesserungsmaßnahmen im deutschen Schienenverkehr dienen.