09. Oktober, 2025

Politik

Untersuchungen im Kontext des Stromausfalls in Berlin

Ein umfassender Polizeieinsatz führte zur vollständigen Sperrung der Berliner Autobahnen A100 und A113, während die Sicherung und Erfassung von Spuren und Beweismitteln im Fokus der Maßnahmen standen. Diese Operation könnte nach Berichten der "Welt" in Verbindung mit einem mutmaßlich linksextremistischen Anschlag stehen, der den größten Stromausfall Berlins in der Nachkriegsgeschichte verursachte. Die Berliner Staatsanwaltschaft äußerte sich diesbezüglich zurückhaltend. Laut der Aussage von Sebastian Büchner, dem Sprecher der Staatsanwaltschaft, handele es sich um "Maßnahmen der Berliner Strafverfolgungsbehörden in einem Ermittlungsverfahren zum Auffinden möglicher Spuren und Beweismittel."

Der Polizeieinsatz konzentrierte sich auf den Abschnitt zwischen Stubenrauchstraße und Alboinstraße, wobei spezialisierte Mantrailer-Hunde eingesetzt wurden, die die Fahrbahn nach menschlichen Duftspuren absuchten. Trotz der anfänglichen Ankündigung einer verlängerten Sperrung bis 15:00 Uhr wurde diese überraschend nach etwa einer Stunde wieder aufgehoben. Ob der schnelle Abschluss des Einsatzes auf bedeutende Ermittlungserfolge zurückzuführen ist, bleibt im Unklaren. Büchner kommentierte diesbezüglich: "Zum Schutz der andauernden Ermittlungen können dazu keine Angaben gemacht werden."

Nach Informationen der "Welt" basiert die aktuelle Aktion auf neuen Ermittlungsansätzen, die sich aus dem etwa 60-stündigen Stromausfall in Berlin-Köpenick Mitte September ergeben haben. Von dem Ausfall waren rund 50.000 Haushalte betroffen. Die Untersuchungen konzentrieren sich derzeit auf Spuren, die auf einen gezielten Eingriff in die Energieversorgung hinweisen könnten. Dabei werden insbesondere Bereiche entlang der betroffenen Trassen geprüft, Beweismittel gesichert und dokumentarische Aufzeichnungen von kabelbedingten Schäden erstellt.

Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat mittlerweile die Verantwortung für die Untersuchung des Blackouts übernommen. "Die Ermittlungen dauern an", erklärte Büchner auf Nachfrage. Die Polizei geht von einem Brandanschlag durch linksextreme Täter aus, eine Annahme, die durch ein im Internet veröffentlichtes Bekennerschreiben unterstützt wird. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) verwies auf Parallelen zu einem vergleichbaren Anschlag im Februar nahe der Tesla-Fabrik in Brandenburg.

Die A100, als eine der zentralen Schnellstraßen Berlins, verläuft durch die Bezirke Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg, Neukölln und Treptow-Köpenick. Sie stellt somit eine bedeutende Verkehrsader dar, deren Blockade weitreichende Störungen für den öffentlichen und privaten Verkehr in der Hauptstadt verursachen kann.