09. Mai, 2025

Politik

Unternehmer im Bundestag: Eine bedrohte Spezies?

Unternehmer im Bundestag: Eine bedrohte Spezies?

Die Anwesenheit von Unternehmern im deutschen Bundestag ist zunehmend rückläufig, wie eine jüngste Untersuchung der Stiftung Familienunternehmen und Politik zeigt. Laut dieser Analyse sind von den insgesamt 630 Abgeordneten nur noch 37 mit einem unternehmerischen Hintergrund vertreten. Dies stellt einen signifikanten Rückgang im Vergleich zu früheren Legislaturperioden dar. In der vorangegangenen Legislaturperiode waren es noch 51 Unternehmer und vor 2017 sogar 78, die im Parlament präsent waren.

Der Vorstand der Stiftung, Rainer Kirchdörfer, äußerte seine Besorgnis über diese Entwicklung und betonte die Wichtigkeit des unternehmerischen Sachverstandes in politischen Entscheidungsprozessen. Die Untersuchungen berücksichtigten Abgeordnete, die gegenüber dem Bundestag Unternehmertum als Beruf angeben, einschließlich Gründer sowie Handwerksmeister und Landwirte, die einen Betrieb führen oder geführt haben.

In der Vergangenheit stellte die FDP die meisten Unternehmer im Bundestag. Mit dem Ausscheiden dieser Partei aus dem Parlament hat nun die AfD den höchsten Anteil an Unternehmern. Kirchdörfer bedauerte diesen Trend und forderte die Parteien dazu auf, mehr beruflich erfolgreiche Menschen in die Politik zu bringen. Er bemerkte zudem, dass viele Familienunternehmen die Politik der AfD als untauglich einschätzen und der Rückgang der Unternehmer in Parteien der politischen Mitte als problematisch empfunden wird.