19. August, 2025

Grün

Unsicherheiten in der Solarindustrie: Debatte über möglichen Förderstopp sorgt für Aufregung

Der Bundesverband des Solarhandwerks hat eine dringende Warnung ausgesprochen: Ein potenzielles Auslaufen der Förderung kleinerer Solaranlagen könnte der ohnehin angeschlagenen Solarindustrie weiteren Schaden zufügen. Laut Peter Knuth, dem Vorsitzenden des Verbands, haben Entlassungen und Unternehmensinsolvenzen bereits erheblich zu einer prekären Lage der Branche beigetragen. "Ein erneuter Anstieg der Entlassungszahlen muss unbedingt verhindert werden", äußerte sich Knuth entschieden in einem Interview mit der Zeitung „Münchner Merkur“.

Die derzeit unklare Zukunft bezüglich der staatlichen Unterstützung hat bei zahlreichen Investoren zur Folge, dass sie ihre geplanten Solarprojekte auf später verschieben. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat die Notwendigkeit der bisherigen Subventionen infrage gestellt, da aktuelle Marktanalysen darauf hindeuten, dass sich private Solaranlagen ohne staatliche Zuschüsse als rentabel erweisen.

Knuth hingegen betont die Risiken, die mit einer potenziellen Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte einhergehen. Diese Fachkräfte wurden in den letzten Jahren gezielt für die Umsetzung der Energiewende ausgebildet. Nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung werden bis zum Jahr 2030 rund 160.000 zusätzliche Fachkräfte im Bereich der erneuerbaren Energien benötigt. Der Verlust von Expertise wäre daher von langfristiger schädlicher Wirkung für die Wachstumsbranche.

Ungeachtet der aktuellen Überlegungen zur zukünftigen Förderpolitik, bleibt die Einspeisevergütung für bestehende Solaranlagen unberührt. Dies vermittelt den aktuellen Anlagenbetreibern eine gewisse finanzielle Sicherheit. Allerdings stellt die steigende Zahl dezentraler Energieeinspeisungen Herausforderungen für das bestehende Netz dar. In diesem Zusammenhang unterstrich Ministerin Reiche die Bedeutung von steuerbaren Speichern, die in Verbindung mit Photovoltaik-Anlagen zur Marktreife gebracht werden sollen, um systemische Herausforderungen effektiver meistern zu können.