UN kritisiert israelisches Militär wegen Einsätzen in Kliniken

Die Vereinten Nationen haben Bedenken geäußert, dass das israelische Militär möglicherweise systematisch zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser für militärische Operationen nutzt, was die Zivilbevölkerung schwer trifft. Diese Bedenken wurden im Zuge einer jüngsten Militäroperation in einer palästinensischen Klinik laut, so Ravina Shamdasani, die Sprecherin des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen. Bei dem besagten Einsatz drangen israelische Soldaten in das Nasser-Krankenhaus ein, um nach eigenen Angaben tote Geiseln zu bergen und Tatverdächtige festzunehmen. Der Vorfall ereignete sich im südlichen Teil des Gazastreifens, in Chan Junis. Das israelische Militär beschrieb den Einsatz als 'präzise und begrenzt' und begründete das Vorgehen mit Informationen, wonach die Hamas das Krankenhaus als Ort für die Aufnahme von Geiseln genutzt habe. Allerdings konnte diese Information bisher nicht unabhängig überprüft werden. Shamdasani appellierte an die Wahrung von medizinischen Einrichtungen als neutrale Zonen in Konfliktgebieten und erinnerte an die Verantwortung Israels gemäß internationalem Recht. Sie pocht auf ein vorsichtiges und verhältnismäßiges Vorgehen des Militärs, selbst wenn dieses argumentiere, dass die Einrichtungen feindlich genutzt würden.