28. November, 2025

Grün

Umweltschutzaktion: Deutsche Umwelthilfe verteilt recycelte Kleidung aus Afrika

In einem innovativen Schritt hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Aufmerksamkeit auf die erhebliche Problematik von Fast Fashion gelenkt. Im Rahmen dieser Aktion wurden entsorgte Kleidungsstücke von afrikanischen Müllhalden geborgen und über die Webseite der DUH kostenlos zur Verfügung gestellt. Interessierte hatten die Möglichkeit, gegen eine geringe Portogebühr sowie ein Pfand für die Mehrweg-Verpackung, aus einer Kollektion von 40 verschiedenen Kleidungsstücken auszuwählen. Dies umfasste unter anderem Shirts, Röcke, Rucksäcke und Westen. Die große Nachfrage, die dazu führte, dass viele Artikel binnen kürzester Zeit ausverkauft waren, unterstreicht das wachsende öffentliche Interesse an diesem kritischen Thema.

Die Initiative zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Überproduktion von Textilien und deren ökologische und soziale Konsequenzen zu schärfen. Häufig werden Kleidungsstücke nach kaum einjährigem Gebrauch weggeworfen, was zur Entstehung enormer Textilmüllberge beiträgt, insbesondere in Ländern wie Ghana. Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, äußerte sich kritisch über diese Entwicklung und forderte von Bundesumweltminister Carsten Schneider stärkere gesetzliche Regelungen. Diese sollen dem gedankenlosen Konsum von Billigmode, der kostbare Ressourcen verschwendet und die Umweltverschmutzung vorantreibt, einen Riegel vorschieben.

Metz unterstreicht zudem die dringende Notwendigkeit einer erweiterten Herstellerverantwortung, die nicht nur den Verkauf, sondern auch das Lebensende der Produkte abdecken sollte. Ein solcher Ansatz könnte durch die Einrichtung eines Fonds gefördert werden, der nachhaltige Geschäftsmodelle unterstützt. Diese Perspektive wird ergänzt durch die Erkenntnisse von DUH-Umweltschützerin Viola Wohlgemuth, die nach einer Untersuchung vor Ort in Accra, Ghana, berichtete. Dort konfrontierte sie den katastrophalen ökologischen und sozialen Schaden, der durch unregulierten Textilmüll verursacht wird. Wohlgemuth appelliert eindringlich an die Modeindustrie, verstärkt auf recycelbare Materialien zu setzen, um diese unhaltbare Entwicklung zu stoppen und eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.