In einer jüngst veröffentlichten Mitteilung des Nationalen Statistikbüros Chinas erwies sich die dortige Wirtschaft als widerstandsfähiger als erwartet. Entgegen der vorherrschenden Flaute auf dem Immobilienmarkt und gedämpftem Konsum im eigenen Land, verbucht die Wirtschaft im ersten Quartal einen Zuwachs von 1,6 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Quartal. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr ergibt sich daraus eine Wachstumsrate von rund 6,6 Prozent - beachtlich über dem staatlich ausgegebenen und von vielen Ökonomen als ambitioniert betrachteten Ziel von etwa 5 Prozent.
Der positive Trend lässt sich vor allem auf umfangreiche Investitionen in den Fertigungsbereich zurückführen. Hierbei fallen insbesondere neu errichtete Fabriken ins Gewicht, die nachweislich Absatzsteigerungen von Produkten wie Solarpanelen, Elektroautos und weiteren Gütern auf dem Weltmarkt bewirken.
„China scheint einen Weg gefunden zu haben, die negativen Auswirkungen der Krise auf seinem Immobilienmarkt abzumildern. Allerdings steht das Land vor der Herausforderung, die internationale Nachfrage nach seinen Fertigungsgütern weiter anzukurbeln“, kommentiert Keith Bradsher, Korrespondent für Wirtschaftsthemen, die aktuelle Lage.
Tatsächlich könnte die robuste Konjunktur Chinas zu einer erhöhten Abhängigkeit von dessen Fertigungsexporten führen, was die Wirtschaftspolitiker der Volksrepublik dazu veranlassen dürfte, ihre Handelsbeziehungen und Außenpolitik entsprechend zu adjustieren.