Der renommierte Elektrofahrzeughersteller Tesla hat kürzlich für seine Gigafactory in Grünheide bei Berlin das angesehene europäische Umweltsiegel EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) erhalten. Diese Zertifizierung unterstreicht das Engagement des Unternehmens für weiterreichende Umweltziele und nachhaltige Geschäftspraktiken. André Thierig, der Werksleiter der Gigafactory, erklärte, dass die Einführung von Photovoltaik-Anlagen sowie eine signifikante Reduzierung des Wasserverbrauchs geplant sind. Besonders hervorzuheben ist die bereits erfolgte Aufforstung von über zwei Millionen Bäumen als Kompensationsmaßnahme, die in Übereinstimmung mit den Umweltzielen abgeschlossen wurde. Dieses Vorgehen findet Beifall bei der Bürgerinitiative Grünheide, obwohl diese weiterhin mit einer gewissen Skepsis auf die Entwicklungen schaut.
Im Rahmen einer umfassenden Umweltstrategie beabsichtigt Tesla, die Kapazität der eigenen Stromproduktion durch den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen zu erhöhen. Laut dem zusammenfassenden Umweltbericht, der für die EMAS-Zertifizierung erforderlich war, wird die Kapazität der Solarmodule bis zum Ende des laufenden Jahres voraussichtlich auf 15 Megawattpeak erhöht. Die 2022 eröffnete Gigafactory Berlin-Brandenburg beschäftigt derzeit rund 11.000 Mitarbeiter und erreicht eine Produktionsrate von etwa 5.000 Fahrzeugen pro Woche. Dies ermöglicht eine beeindruckende jährliche Produktion von rund 250.000 Fahrzeugen.
Der Umweltbericht liefert zudem umfassende Informationen zum Energieverbrauch der Anlage. Im Jahr 2024 wird Tesla voraussichtlich 419.503 Megawattstunden Energie verbrauchen, wobei der größte Teil auf Strom entfällt, gefolgt von Erdgas, Diesel und Propan. Um den Erdgasverbrauch zu minimieren, plant das Unternehmen die effizientere Nutzung von Abwärme. Der CO2-Ausstoß betrug im gleichen Zeitraum ungefähr 39.667 Tonnen. Auch in Bezug auf den Wasserverbrauch kann Tesla beachtliche Fortschritte vorweisen. Das Unternehmen liegt mit seinem Wasserverbrauch deutlich unter dem Branchendurchschnitt und strebt in diesem Jahr eine Recyclingquote von 90 Prozent für das Prozess-Abwasser an.
Die Erlangung des EMAS-Zertifikats, das die Einhaltung strenger Umweltauflagen und kontinuierliche Verbesserungen der Umweltleistung voraussetzt, verdeutlicht das Engagement von Tesla für eine nachhaltige Zukunft. Das Unternehmen strebt durch die detaillierte Dokumentation des Ressourcenverbrauchs und der Emissionen eine hohe Transparenz an. André Thierig bekräftigte das Bekenntnis des Unternehmens zur Nachhaltigkeit und zur Einhaltung der festgelegten Umweltstandards. Dennoch bleiben einige skeptisch. Steffen Schorcht, Sprecher der Bürgerinitiative, äußerte Bedenken, dass das Siegel möglicherweise als "Greenwashing" dienen könnte und befürchtet eine Abnahme der behördlichen Kontrolle.
Hanka Mittelstädt, die Umweltministerin von Brandenburg, lobte Tesla weiterhin als Vorbild in Sachen Umweltschutz und betonte den öffentlichen Charakter der umgesetzten Maßnahmen als Vertrauenselement. Sie äußerte die Hoffnung, dass Tesla als Leuchtturmprojekt dienen möge und andere Unternehmen inspiriert, dem Beispiel zu folgen, da bereits über 40 Betriebe in Brandenburg das EMAS-Zertifikat erworben haben.