18. Juni, 2025

Politik

Sudan erneut an der Spitze der humanitären Krisenliste des IRC

Sudan erneut an der Spitze der humanitären Krisenliste des IRC

Zum zweiten Mal in Folge führt Sudan die von der International Rescue Committee (IRC) veröffentlichte Watchlist der globalen humanitären Krisen für das Jahr 2025 an. Gleich dahinter folgen die Gebiete Gaza und das Westjordanland, Myanmar, Syrien und Südsudan. Ursprünglich als internes Planungsinstrument eingeführt, hat sich die mehr als 15 Jahre alte Watchlist des IRC inzwischen auch als globaler Weckruf etabliert, so David Miliband, CEO der Organisation.

Angesichts der alarmierenden Zahlen von weltweit 305,1 Millionen Menschen in humanitärem Bedarf – eine dramatische Steigerung von 77,9 Millionen im Jahr 2015 – kommt der Watchlist eine wachsende Bedeutung zu. David Miliband beschreibt diese Entwicklung als "erdrückend". Besonders die auf der Liste verzeichneten 20 Länder verdeutlichten die gewaltigen Herausforderungen, denn sie vereinen 82 % aller weltweit in Not befindlichen Menschen.

Die in Sudan herrschende humanitäre Krise übersteigt alles bisher Dagewesene, und obwohl das Land lediglich 1 % der Weltbevölkerung ausmacht, entfallen auf es 10 % der Hilfebedürftigen. Seit April 2023 tobt hier ein verheerender Machtkampf zwischen dem sudanesischen Militär und den paramilitärischen Schnellen Unterstützungskräften, der zu einer der größten Vertreibungskrisen weltweit geführt hat.

Weitere Länder auf der IRC-Watchlist sind u.a. Libanon, Burkina Faso, Haiti, Mali, Somalia, Afghanistan, Kamerun, die Zentralafrikanische Republik, Tschad, die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Niger, Nigeria, die Ukraine und Jemen.