27. Juli, 2024

Grün

Stromnetzausbau: Länderchefs plädieren für kostengünstige Oberleitung

Stromnetzausbau: Länderchefs plädieren für kostengünstige Oberleitung

In der aktuellen Diskussion um die Ausgestaltung des deutschen Stromnetzes positionieren sich die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Sachsen für eine überirdische Verlegung von Hochspannungsleitungen. Dies soll eine deutliche Kostenreduktion im Vergleich zur Tiefbauvariante bewirken. Winfried Kretschmann, Landesvater von Baden-Württemberg, hebt im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland die möglichen Einsparungen durch den Verzicht auf Erdverkabelung hervor. Er schätzt, dass sich dadurch rund 20 Milliarden Euro einsparen ließen. Kretschmann führt an, dass die Installation von Masten einer weitaus geringeren landschaftlichen Beeinträchtigung gleichkomme als das Aufreißen eines 40 Meter breiten Grabens quer durch das Land.

Zuspruch erhält die Idee auch aus dem Freistaat Sachsen. Ministerpräsident Michael Kretschmer betont gegenüber dem RND seine Unterstützung für oberirdische Leitungen und spricht sich für die Initiative aus, die eine enorme Zeit- und Kostenersparnis mit sich bringen könnte. Damit reiht sich Kretschmer in die Argumentationslinie von Energiekonzernen ein, die ebenfalls die schnelle Errichtung überirdischer Trassen fordern, um den Energietransfer von Nord nach Süd effizient zu gewährleisten.

Auch Bundesenergieminister Robert Habeck zeigt sich gegenüber dem Konzept nicht abgeneigt, fordert jedoch eine einheitliche Linie der Bundesländer als Voraussetzung für die Umsetzung der Idee. Dies priorisiert die Notwendigkeit eines breit angelegten Konsenses für eine erfolgreiche Neuorganisation des Stromnetzes.