09. Mai, 2025

Wirtschaft

Streikgefahr bei Berliner Verkehrsbetrieben: Verdi ruft zu Urabstimmung auf

Streikgefahr bei Berliner Verkehrsbetrieben: Verdi ruft zu Urabstimmung auf

Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) befinden sich in einer Sackgasse, was Verdi dazu veranlasst hat, eine Urabstimmung über unbefristete Streiks anzukündigen. Jeremy Arndt, der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, kritisierte das bisherige Verhalten der BVG, die ein aus seiner Sicht gerechtes Angebot zur Sicherung der Reallöhne der Beschäftigten verweigert habe. Die Urabstimmung, die vom 26. März bis zum 4. April geplant ist, könnte zu längeren Streiks führen, die im April den Berliner Nahverkehr erheblich beeinträchtigen könnten. In einer Reaktion auf den drohenden Arbeitskampf überraschte die BVG mit dem Vorschlag, ein Schlichtungsverfahren einzuleiten, um den festgefahrenen Tarifkonflikt zu lösen und weitere Streiks zu verhindern. Die BVG ist bereit, bereits nächste Woche entsprechende Gespräche aufzunehmen, sofern Verdi dieser Möglichkeit zustimmt. Arndt äußerte sich hierzu jedoch skeptisch und betonte, man werde die Option einer Schlichtung nur annehmen, wenn sie nicht als 'Zeitschinderei' diene. Die Vorbereitungen für die Urabstimmung werden weiterhin fortgesetzt. Insbesondere die Gehaltsforderungen von Verdi sind ein zentraler Streitpunkt: 750 Euro mehr im Monat sowie zusätzliche Zulagen stehen im Raum, eine Erhöhung, die laut BVG nicht realisierbar ist, ohne negative Konsequenzen für Mitarbeitende und Fahrgäste in Kauf zu nehmen. Seit Januar kommt es immer wieder zu massiven Einschränkungen im Nahverkehr durch Streiks - ob eine Schlichtung eine einvernehmliche Lösung herbeiführt, bleibt abzuwarten. So oder so stehen die Zeichen im Berliner Nahverkehr auf Sturm, und für Fahrgäste bleibt es weiter ungewiss, wann und ob eine Rückkehr zur Normalität in Sicht ist.