Die Weichen für die Zukunft werden bei SGL Carbon neu gestellt. Der Experte für Kohlefaserprodukte will seine Optionen sorgfältig abwägen und prüft aktuell verschiedene Szenarien für seinen Geschäftsbereich Carbon Fibers. Darunter befindet sich sowohl die Möglichkeit eines partiellen Verkaufs als auch die einer vollständigen Veräußerung. Dies teilte das Unternehmen, das seine Anteilsscheine im SDax handelt, am Freitagabend mit.
In einer Stellungnahme postulierte der CEO von SGL Carbon, Torsten Derr, dass man nach einer Phase der Restrukturierung und Stabilisierung nun zielstrebig auf den nächsten Abschnitt der profitablen Expansion zustrebe. Diese strategische Ankündigung führte zu einer positiven Reaktion des Kapitalmarktes: Auf Tradegate konnte ein fast dreiprozentiges Plus im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs bemerkt werden.
Der Fokus der internen Evaluation liegt auf einem substantiellen Umsatzsegment des Unternehmens: Bei einem Gesamtjahresumsatz von rund 180 Millionen Euro repräsentiert die Carbonfasersparte einen nicht unwesentlichen Anteil von 21,9 Prozent. Die Carbon Fibers Division ist für die Herstellung von Textil-, Acryl- und Carbonfasern sowie daraus resultierenden Verbundwerkstoffen bekannt und ist an sieben Standorten in Europa und Nordamerika tätig. Dennoch sah sich der Bereich einem Nachfrageeinbruch in der wichtigen Windindustrie ausgesetzt, was 2023 zu einem Umsatz- und Ergebnisrückgang führte und die Überlegungen zu einem potenziellen Verkauf intensivierte.