03. Oktober, 2024

Märkte

Staatsanleihen im Aufwind: Bundesanleihen erholen sich nach Kursverlusten

Staatsanleihen im Aufwind: Bundesanleihen erholen sich nach Kursverlusten

Die Kurse der deutschen Staatsanleihen haben eine deutliche Erholung von ihren Verlusten zur Wochenmitte erlebt. Der Euro-Bund-Future, ein wesentlicher Indikator in diesem Segment, verzeichnete am Vormittag einen Anstieg um 0,26 Prozent auf 134,80 Punkte. Im Gegenzug sank die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,15 Prozent.

Laut Günther Scheppler, Analyst bei der DZ Bank, befindet sich der Rentenmarkt weiterhin in einer Phase der Orientierung. Der Bund-Future hatte am Mittwoch nach zwei starken Tagen erneut Verluste hinnehmen müssen, wodurch sich das Termingeschäft in einem übergeordneten Seitwärtstrend verfestigt, der bereits seit Anfang August anhält.

Ähnliche Tendenzen sind in anderen Ländern der Eurozone zu beobachten, wo die Renditen ebenfalls nachgaben. Auffällig ist, dass die Rendite französischer zehnjähriger Staatsanleihen erstmals seit 2007 knapp über jener spanischer Staatsanleihen liegt – beide notieren derzeit bei etwa 2,94 Prozent.

Der markante Anstieg der französischen Rendite spiegelt die wachsende Skepsis der Anleger wider, ob die Regierung unter Premierminister Michel Barnier in der Lage ist, das Haushaltsdefizit zu verringern. Ein Haushalt zur Bekämpfung des hohen Defizits muss dem französischen Parlament in den kommenden Wochen vorgelegt werden. Die politische Ausgangslage bleibt kompliziert, da Präsident Emmanuel Macron nur drei Monate nach dem Wahlsieg der Linken eine Mitte-Rechts-Regierung ernannt hat, was das linke Lager empört hat.

DZ-Bank-Experte Scheppler schätzt die Wahrscheinlichkeit eines kurzfristigen Ausbruchs aus dem Seitwärtstrend in den kommenden Handelstagen jedoch als gering ein. Der aktuelle Konjunkturkalender bietet wenig Spielraum für bedeutende Bewegungen. Besonders im Fokus steht die Veröffentlichung der Auftragseingänge langlebiger Güter in den Vereinigten Staaten am Nachmittag. Scheppler rechnet mit einem deutlichen Rückgang der Zahlen im August im Vergleich zum Vormonat, vor allem aufgrund der volatilen Auftragslage in der zivilen Luftfahrt.