Die Regierung der Vereinigten Staaten intensiviert ihren Druck auf Jerome Powell, den umstrittenen Vorsitzenden der Federal Reserve. Finanzminister Scott Bessent fordert eine Überprüfung der aufwendigen Renovierungsarbeiten der Fed-Zentrale in Washington D.C. Zwar räumt Bessent ein, im sozialen Netzwerk X keine detaillierten Informationen über das Bauvorhaben zu besitzen, dennoch hebt er die Bedeutung einer gründlichen Evaluierung der bereits getroffenen Entscheidungen hervor. Für einen Rücktritt Powells sieht Bessent jedoch keinen zwingenden Anlass.
Powell verkörpert seit Längerem eine kontroverse Figur für Präsident Donald Trump, der wiederholt öffentliche Forderungen nach Zinssenkungen laut werden ließ. Powell hingegen verfolgt eine vorsichtige Geldpolitik, um der Gefahr steigender Inflation entgegenzuwirken. Sein zögerlicher Ansatz bei Zinssenkungen wurde mehrfach von Trump kritisiert, der einen expansiveren geldpolitischen Kurs befürwortet. Finanzminister Bessent bekräftigte am Dienstag in einem Interview mit Fox Business seine Einschätzung, dass die Prüfung der Renovierungskosten keinen Rücktritt Powells rechtfertige. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass Powell sein Amt sofort niederlegen müsse. Vielmehr könne Powell bis zum Ende seiner Amtszeit im Mai fortfahren, falls er dies beabsichtige, so Bessent.
Der drastische Anstieg der Renovierungskosten der Notenbank hat die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen der US-Regierung und Powell zusätzlich belastet. In den letzten Wochen kursierten Gerüchte über eine mögliche Ablösung Powells, die jedoch rasch von Präsident Trump dementiert wurden, nachdem sie negative Reaktionen an den Finanzmärkten ausgelöst hatten. Die rechtlichen Hürden für eine Entlassung des Fed-Vorsitzenden sind hoch und setzen gewichtige Gründe voraus. Trump deutete an, dass die kostspieligen Renovierungsarbeiten einen solchen Grund darstellen könnten und äußerte öffentlich seine Unzufriedenheit über die 2,5 Milliarden Dollar teure Investition.