27. Juli, 2024

Märkte

Solider Wochenabschluss für europäische Börsen trotz Zinssorgen

Solider Wochenabschluss für europäische Börsen trotz Zinssorgen

Die wichtigsten europäischen Indizes haben die vergangene Woche mit kleinen Verlusten, jedoch insgesamt stabil beendet. Nach robusten US-Arbeitsmarktdaten bewegte sich der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 kurzzeitig nahe seiner 50-Tage-Linie bei 5018 Punkten, bevor er sich mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 5051 Punkte erholte. Auf Wochensicht verbuchte der Index dennoch ein Plus von anderthalb Prozent und bleibt damit in Reichweite seines April-Rekords von 5121 Punkten.

In Frankreich verzeichnete der Cac 40 am Freitag einen Rückgang um ein halbes Prozent auf 8001 Punkte, konnte jedoch ein marginales Wochenplus behaupten. Der britische FTSE 100 gab ebenfalls um ein halbes Prozent nach und schloss bei 8245 Punkten, was auf Wochenbasis einen leichten Verlust bedeutete.

Trotz der soliden Jobdaten aus den USA hält Ralf Umlauf, Experte bei der Helaba, eine Zinssenkung der US-Notenbank in der kommenden Woche für unwahrscheinlich. Selbst für den weiteren Jahresverlauf erwartet Umlauf gedämpfte Zinssenkungserwartungen. Diese Aussicht ließ den Markt weitgehend unbeeindruckt, doch Anleger zogen sich vermehrt aus zinssensitiven Immobilienwerten zurück.

Analyst Bart Gysens von Morgan Stanley wies in einem aktuellen Kommentar darauf hin, dass nach der jüngsten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) kaum weitere Kurstreiber zu erwarten seien. Zugleich stufte er die Aktien des deutschen Wohnimmobilienkonzerns Vonovia auf „Underweight“ herab, was die Papiere im Dax um über sieben Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende April absacken ließ. Der Stoxx 600 Europe Real Estate bleibt mit einem Minus von 3,5 Prozent der schwächste Branchenindex des laufenden Jahres.

Im Technologiesektor hielten sich die Werte knapp unterhalb ihrer Vortagsrekorde seit dem Jahr 2000. Angeführt von Infineon, die am Freitag mit einem Zugewinn von 3,7 Prozent der beste Eurostoxx-Wert waren, lauern diese Aktien auf einen Ausbruch aus dem seit 2021 anhaltenden Korrekturtrend.

Aktien des niederländischen Unternehmens ASML blieben knapp unter dem Vortagsrekord. Die jüngste Rally wird durch den Optimismus des Finanzchefs Roger Dassen beflügelt, der in vertrauter Runde einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen mit dem taiwanesischen Chipkonzern TSMC in Aussicht stellte, wie Jefferies-Analyst Janardan Menon bemerkte.