27. April, 2025

Märkte

Schwankungen im Mobilfunkmarkt: 1&1 enttäuscht, United überrascht mit Dividende

Schwankungen im Mobilfunkmarkt: 1&1 enttäuscht, United überrascht mit Dividende

Am Mittwoch sorgte ein verhaltener Geschäftsausblick für Turbulenzen bei den Aktien von 1&1, die mit einem Minus von 2,8 Prozent auf 14,10 Euro den Handelstag beendeten. Trotz eines zwischenzeitlichen Tagestiefs von fast fünf Prozent, konnten sich die Aktien des Mobilfunkanbieters knapp über dem 21-Tage-Durchschnitt, einem wichtigen Indikator für kurzfristige Trends, behaupten. Das Unternehmen hatte in einer Mitteilung am Vorabend bekannt gegeben, dass die erwarteten Ergebnisse für 2025 hinter den Markterwartungen zurückbleiben. Die Prognose für das operative Ergebnis (Ebitda) liegt bei 571 Millionen Euro, deutlich unter dem Konsens von etwa 700 Millionen Euro. Außerdem wird für 2025 nur ein stabiler Vertragskundenstamm vorausgesehen, was zu stagnierenden Service-Umsätzen führen könnte. Der Hintergrund für diese Entwicklung sind erwartete Kündigungen von Kunden, die von einem Netzpartnerwechsel betroffen sind – vom bisherigen Partner Telefonica zu Vodafone sowie ins eigene 1&1-Netz. Im Kontrast dazu erholten sich die Aktien des Mutterkonzerns United Internet und verzeichneten leichtes Plus, nachdem sie frühzeitig einen Rückgang hinnehmen mussten. Der negative Ausblick von 1&1 wurde durch eine überraschend hohe Dividendenankündigung ausgeglichen. Aufgrund einer verschobenen Mobilfunk-Frequenzauktion, die keine unmittelbaren finanziellen Mittel mehr erfordert, können jetzt 1,90 Euro pro Aktie ausgeschüttet werden. Diese bestehen aus einer regulären Zahlung von 40 Cent und einer Nachzahlung von 1,50 Euro für die Jahre 2018 bis 2023. Laut Goldman-Sachs-Analyst Andrew Lee könnte diese Ausschüttung die ansonsten enttäuschenden Ziele für 2025 kompensieren. Er sagte, dass eine Analyse aufzeigt, dass ohne den weiteren Netzausbau erhebliche Kurspotenziale für 1&1 bestehen. Eine Verdopplung des Aktienkurses sei in diesem Szenario denkbar oder sogar ein Anstieg um mehr als 200 Prozent bei einer Konsolidierung des deutschen Mobilfunkmarktes. Allerdings gab es auch Rückgänge innerhalb des United-Konzerns bei der Tochterfirma Ionos, die am Mittwoch um 2,4 Prozent absackten, bevor sie am folgenden Tag ihre Geschäftszahlen präsentieren wird.