12. September, 2024

Politik

Schusswaffen-Vorfall in München: Bewaffneter Mann von Polizei erschossen

Schusswaffen-Vorfall in München: Bewaffneter Mann von Polizei erschossen

Ein dramatischer Vorfall ereignete sich am Donnerstag vor dem Holocaust-Museum in München, anlässlich des Jahrestages der Terroranschläge auf die Olympischen Spiele 1972. Bei der Schießerei gab es keine weiteren Verletzten, und die genauen Umstände werden derzeit von den Sicherheitsbehörden intensiv untersucht. Innenministerin Nancy Faeser betonte in Berlin die Bedeutung des Vorfalls: "Der Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen hat oberste Priorität." Auch der israelische Präsident Isaac Herzog schaltete sich ein und telefonierte mit dem deutschen Präsidenten Frank-Walter Steinmeier. Beide verurteilten den Vorfall als einen versuchten Terrorakt. Herzog bedankte sich in einem Beitrag auf der Plattform X ausdrücklich bei den deutschen Sicherheitskräften für ihre rasche Reaktion. Zur Motivation des Schützen, dessen Identität noch nicht bekannt gegeben wurde, äußerten sich die deutschen Behörden bisher nicht. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann erklärte, dass der Mann gegen 9 Uhr morgens mit einer automatischen Waffe in der Nähe der Universität gesehen wurde. "Er hat absichtlich auf die Beamten geschossen, die das Feuer erwiderten," so Herrmann. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des NS-Dokumentationszentrums und des israelischen Generalkonsulats, die beide unweit des Karolinenplatzes liegen. Der Schütze wurde schwer verletzt und erlag später seinen Verletzungen. Die deutsche Polizei ist auf höchster Alarmstufe, nur zwei Wochen nach einem tödlichen islamistischen Terroranschlag in Solingen, bei dem drei Menschen getötet und viele weitere verletzt wurden. Dieser Angriff, ausgeführt von einem 26-jährigen Syrer, der illegal in Deutschland lebte, hat eine erneute politische Debatte über die Einwanderungspolitik Deutschlands und die Befugnisse der Polizei ausgelöst. Seit Monaten sind die Sicherheitskräfte besonders wachsam gegenüber Bedrohungen der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, da der Antisemitismus im Land stark zunimmt, angeheizt von radikalen Islamisten und Rechtsextremen. Der Schusswaffenvorfall am Donnerstag fand an einem besonders sensiblen Tag statt, an dem die Stadt München der Terroranschläge bei den Olympischen Spielen 1972 gedachte, bei denen palästinensische Attentäter 11 Israelis und einen deutschen Polizisten ermordeten. Das israelische Konsulat in München war zum Zeitpunkt des Vorfalls aufgrund des Jahrestages geschlossen, wie die Konsulin für Süddeutschland, Talya Lador-Fresher, mitteilte. "Dieses Ereignis zeigt, wie gefährlich der Aufstieg des Antisemitismus ist," sagte sie. "Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit ihre Stimme dagegen erhebt."