In einem jüngsten Appell richtet sich Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze an die FDP, um Rückenwind für die anstehende EU-Lieferkettenrichtlinie zu erlangen. Ihr Angebot umfasst ausgeweitete Beratungsdienste für Unternehmen, um die globalen Produktionsketten frei von Kinderarbeit und Verstößen gegen Menschenrechte zu gestalten. Schulze argumentiert, dass eine starke politische Herangehensweise unentbehrlich sei, um strukturelle Missstände effektiv anzugehen. Sie betont, die breite Zustimmung in Europa – sowohl von Seiten der Bevölkerung als auch der Wirtschaft – nutze die Chance, den Import von Waren, die unter fragwürdigen Bedingungen produziert wurden, zu unterbinden.
Laut Schulze ist es unangebracht, bei der Ausrichtung von Standards sich an Unternehmen zu orientieren, die in der Kontrolle ihrer Zulieferer versagen. Ein Festhalten am Status quo sei nicht hinnehmbar, Europa habe das Potenzial, sich für gerechte Lieferketten stark zu machen. Durch zusätzliche Unterstützung in der Implementierung neuer Richtlinien sowohl im Inland als auch international möchte die Ministerin den Weg ebnen.
Allerdings könnte die Umsetzung dieses Vorhabens durch Uneinigkeit innerhalb der Bundesregierung ausgebremst werden. Vor allem die FDP-geführten Ministerien für Justiz und Finanzen haben unmittelbar vor den Entscheidungen Bedenken angemeldet. Ein möglicher deutscher Enthaltungsbeschluss aufgrund der Differenzen innerhalb der Koalition, könnte die Realisierung der EU-Pläne gefährden.