Der führende Energieversorger RWE hat offiziell mitgeteilt, dass der umfassende Rückbau des Kernkraftwerks Emsland bis zur Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen sein soll. Dieses Kraftwerk, eines der letzten drei in Deutschland verbleibenden Atomkraftwerke, wurde am 15. April 2023 endgültig vom Netz genommen. Nach dem Ende der Stromerzeugung wurden die Brennelemente in das Abklingbecken des Reaktors überführt, wo sie über einen längeren Zeitraum hinweg kontrolliert abkühlen sollen. Ab Ende 2026 ist vorgesehen, diese Brennelemente in speziell entwickelte Transportbehälter umzulagern, nachdem der Primärkreislauf bereits erfolgreich von radioaktivem Material gesäubert wurde.
Derzeit lagern über 700 Brennelemente im Kernkraftwerk Emsland. Bis zum Jahr 2027 ist geplant, diese unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in ein nahegelegenes Zwischenlager zu transportieren. Der Rückbauprozess nimmt kontinuierlich Fahrt auf, indem zentrale Anlagenteile wie die Wasser- und Dampfleitungen in den kommenden Wochen demontiert werden. Der massive Deckel des Reaktor-Druck-Behälters ist ebenfalls bereit zur Demontage und Zerkleinerung.
Gegenwärtig arbeiten etwa 280 Fachkräfte an der komplexen Demontage und fachgerechten Entsorgung der Anlage. Der sorgfältige Rückbauprozess umfasst die Analyse, Zerlegung und bei Bedarf die Dekontamination jedes einzelnen Bauteils. RWE hat für den Rückbau des Kernkraftwerks Emsland ein erhebliches Budget von 1,4 Milliarden Euro eingeplant. Dies verdeutlicht das Engagement des Unternehmens, alle Arbeiten sicher und effizient zu gestalten.
RWE ist für den Rückbau von acht der insgesamt 33 abgeschalteten Atomreaktoren in Deutschland verantwortlich. Das Unternehmen betont die Bedeutung einer sicheren und nachhaltigen Durchführung dieses Prozesses. Das Ziel besteht darin, alle anfallenden Materialien verantwortungsvoll zu recyceln oder sachgerecht zu entsorgen.
Es wird erwartet, dass die Rückbauarbeiten des Kraftwerks Emsland etwa 820.000 Tonnen an Reststoffen erzeugen. Davon werden 4.270 Tonnen als radioaktiver Abfall klassifiziert, der in einem geeigneten Endlager dauerhaft sicher aufbewahrt werden muss. Etwa 2 Prozent der Rückbaumaterialien erfordern eine spezielle Freigabe und werden entweder in speziellen Anlagen verbrannt oder auf speziellen Deponien gelagert. Bemerkenswerte 97,5 Prozent der Reststoffe können entweder bedenkenlos wiederverwendet werden oder unterliegen einer konventionellen Entsorgung, was den nachhaltigen Ansatz des Rückbaus weiter unterstreicht.